"Gastro-Frühling":Wirte wollen Freiheit

Der bayerische Hotel- und Gaststättenverband fordert "nur ganz wenig Staat". Aber es gibt auch Lob für die Staatsregierung

Von Franz Kotteder, München

Noch im Mai will das Kabinett ein Förderprogramm für bayerische Wirtshäuser in Höhe von 30 Millionen Euro beschließen. Das kündigten Bayerns Finanz- und Heimatminister Albert Füracker (CSU) und die Präsidentin des bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands, Angela Inselkammer, beim traditionellen "Gastro-Frühling" auf dem Münchner Frühlingsfest an. Dort versammeln sich jedes Jahr um die 3000 Gastronomen und Hoteliers aus dem Freistaat, um ihren Forderungen an die Politik Ausdruck zu verleihen. Im vergangenen Jahr hatte Ministerpräsident Markus Söder das Programm für die Förderung von Dortwirtschaften angekündigt.

Dass es nun soweit ist, erfüllte Inselkammer und die Verbandsvertreter mit Genugtuung. Sie haben allerdings noch weitere Forderungen, die ihre Präsidentin für die 40 000 bayerischen Mitgliedsbetriebe so zusammenfasste: "Wir brauchen nur ganz wenig Staat." Betriebsprüfungen der Finanzämter grenzten an Schikane "und verbreiten Angst und Schrecken", so Inselkammer. Die Arbeitszeit müsse zudem flexibler gestaltet werden, die unterschiedlichen Mehrwertsteuersätze für Speisen in Gaststätten und zum Mitnehmen seien ungerecht. Außerdem solle die Verdienstgrenze bei Minijobs angehoben werden. Minister Füracker wollte dazu jedoch "nichts versprechen, was ich nicht halten kann" - und verwies auf die Gesetzgebungskompetenz der Großen Koalition in Berlin.

© SZ vom 02.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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