Florian Kubsch:SPD-Funktionär legt Amt aus Protest nieder

Der SPD-Vorsitzende von Augsburg Land, Florian Kubsch, legt sein Amt frühzeitig aus Protest nieder. Angesichts der politischen Führung der SPD in Berlin und "teils in München" sei es ihm zunehmend schwergefallen, sich zu motivieren und seiner Partei "als Funktionär nach außen Gesicht und Stimme zu geben." "Die Entscheidung für eine erneute Groko und die mit ihr einhergehende Ohnmacht der SPD hat mich schwerer getroffen, als ich selbst erwartet hatte", schrieb Kubsch am Mittwoch auf seiner Facebook-Seite. Da seine Arbeit im Unterbezirk darunter schwer gelitten habe, wollte Kubsch 2019 nicht mehr kandidieren. Die Causa Maaßen aber entfremdete ihn derart mit seiner Partei, dass er schon jetzt zurücktritt. Maaßen habe als Verfassungsschutzpräsident "öffentlich das verschwörungstheoretische Fake-News-Geschäft der rechtsradikalen AfD betrieben", schrieb Kubsch. Dass die SPD bereit gewesen wäre, ihn zum Staatssekretär zu befördern, nennt er einen absoluten Tabu-Bruch: "In der Frage der Abgrenzung nach rechtsaußen kann es in der Sozialdemokratie keine zwei Meinungen geben." Der 33-jährige Kubsch will weiterhin Kreisrat in Augsburg bleiben, seinen Rücktritt reichte er nach eigenen Angaben schon im Oktober ein.

© SZ vom 15.11.2018 / nell - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: