Finanzminister in Fernost:Söders Chinaböller

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Große Symbolik: Söder brachte Flughafen-Manager Liu Yanbin ein Foto von Strauß und Mao mit. (Foto: Jörg Koch/Bayerisches Finanzministerium/dpa)

Minister setzt bei seiner Reise wirtschaftspolitische Akzente

Finanzminister Markus Söder hat zum Auftakt seines China-Besuchs eine engere Zusammenarbeit der beiden Flughäfen München und Peking vereinbart. Damit werde die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern gestärkt, sagte Söder bei einem Telefonat mit der SZ. Ziel der Kooperation seien mehr Flüge zwischen den beiden Airports, mehr Passagiere und ein gemeinsamer Ausbau des Kundenservice und der Sicherheitsstandards. Thema sei auch die umstrittene dritte Startbahn am Münchner Flughafen gewesen, sagte Söder. Die chinesischen Verhandlungspartner hätten deutlich gemacht, dass sie auf den Ausbau in München hoffen. Zudem wolle man bei Themen wie Energieeffizienz und Digitalisierung zusammenarbeiten. Söder, der unter anderem von einer Flughafen-Delegation unter Leitung von Airport-Chef Michael Kerkloh begleitet wird, will die Münchner auch als Berater für den geplanten neuen Pekinger Großflughafen empfehlen.

Söder will bei seinem Besuch, der bis Mittwoch dauert, auch weitere Finanz- und Wirtschaftskontakte verstärken, unter anderem bei einem Besuch der chinesischen Zentralbank Peoples Bank of China. Ihr möchte er den Euro als "echte Alternative zum Dollar bei der Anlagepolitik" nahebringen. "Das stärkt den Euro und liegt daher unmittelbar in deutschem und bayerischem Interesse", erklärte Söder. An diesem Dienstag unterzeichnet Söder in der Nähe der Metropole Shanghai den Kaufvertrag für ein neues Projekt der Bayerischen Landesbank. Diese wolle über eine Tochtergesellschaft in der Stadt Taicang, nordwestlich von Shanghai, ein bayerisches Mittelstandszentrum errichten, das als Kontaktstelle für bayerische Unternehmen dient. Auf 8500 Quadratmetern soll für gut elf Millionen Euro eine Anlaufstelle entstehen, die dem Mittelstand beim Start in China hilft. "Go East" sei nun das Motto für Unternehmen im Freistaat, sagte Söder: "Bayerischer Löwe trifft chinesischen Drachen."

Zum Abschluss seines Besuchs plant Söder noch einen Besuch bei dem chinesischen Online-Konzern Alibaba. China werde insgesamt immer wichtiger als Handelspartner, hob der Finanzminister hervor - ein Thema für das im Kabinett eigentlich vor allem Wirtschaftsministerin Ilse Aigner zuständig ist. China sei im vergangenen Jahr sowohl bei den Einfuhren als auch bei den Ausfuhren zweitwichtigster Handelspartner. Die Exporte nach China stiegen seit Jahren.

© SZ vom 31.03.2015 / fmue - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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