Oberbayern:Zehnjähriger Junge vermutlich von Kuh getötet

Lesezeit: 1 min

Das Kind wurde leblos im Stall auf dem elterlichen Anwesen in Feldkirchen-Westerham gefunden und starb später im Krankenhaus. Die Kriminalpolizei ermittelt nun die Hintergründe.

Ein zehn Jahre alter Junge ist im Stall des elterlichen Bauernhofs in Feldkirchen-Westerham bei München von einer Kuh getötet worden. Nach den Verletzungen zu schließen, sei das Kind wahrscheinlich von dem Tier erdrückt worden, teilte das Polizeipräsidium Oberbayern Süd am Freitag mit. Derzeit gehen die Ermittler davon aus, dass der Junge durch eine Kuh gegen eine Wand gedrückt wurde und dabei die tödlichen Verletzungen erlitt.

Die Eltern sollen am Donnerstagnachmittag mit Arbeiten im Stall beschäftigt gewesen sein. Der Sohn soll dabei gewesen und schließlich von den Eltern bewusstlos entdeckt worden sein. Wie es genau zu dem Unglück kam, ist noch offen.

Newsletter abonnieren
:Mei Bayern-Newsletter

Alles Wichtige zur Landespolitik und Geschichten aus dem Freistaat - direkt in Ihrem Postfach. Kostenlos anmelden.

Nach Polizeiangaben hatten Angehörige gegen 17.45 Uhr die Integrierte Leitstelle verständigt. Trotz notärztlicher Bemühungen sei der Junge am Abend in einem Krankenhaus gestorben, teilte die Polizei mit. Die Kriminalpolizei Rosenheim habe die Ermittlungen aufgenommen.

Unfälle mit Kühen sind nicht so selten. "Es kommt immer wieder vor, dass es bei Arbeiten im Stall oder auf der Weide zu schweren oder tödlichen Unfällen mit Rindern kommt, weil die Tiere eine große Masse haben", sagte der Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, Stefan Sonntag. "Gerade in einem Stall, wo es enger zugeht, ist das Risiko höher, dass man von einem Tier gegen eine Wand oder Stallbox gedrückt wird." Das Tier müsse sich damit keineswegs aggressiv verhalten.

Besondere Gefahren drohen auf Almen, wenn Mutterkühe mit ihren Kälbern gestört werden. Vor allem, wenn Hunde dabei sind, kann es gefährlich werden. Österreich hat längst Regeln für Wanderer aufgestellt, auch in Bayern warnen Schilder vor dem Vieh. Für Schlagzeilen hatte 2014 ein Vorfall in Österreich gesorgt, als eine Hundebesitzerin von einer Herde totgetrampelt wurde, die wohl ihre Kälber vor dem Hund schützen wollte.

© SZ/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Energiewende
:Das war's dann für Isar 2

Die Frist zur Vorbereitung einer Laufzeitverlängerung des letzten bayerischen Atomkraftwerks ist verstrichen. Waren die Warnungen der Staatsregierung vor Stromengpässen nur Schaufensterpolitik?

Von Andreas Glas

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: