Fasching in der Staatskanzlei:Geheime Wünsche der Ilse Aigner

Ilse Aigner und die Narren in der Staatskanlzei. (Foto: dpa)

Im vergangenen Jahr hat Ilse Aigner den Ministerpräsidenten noch mit einer Krawatte gewürgt, diesmal durfte sie am unsinnigen Donnerstag alleine in der Staatskanzlei feiern. Dabei hatte die Ministerin so viel Spaß, dass spekuliert wurde, ob sie wohl auf Dauer bleiben will?

Von Frank Müller

Vor einem Jahr noch war Ilse Aigner praktisch durch die Hintertür in die Staatskanzlei gekommen und hatte sich dort zum Erstaunen von Hausherr Horst Seehofer unter den Empfang der Faschingsgesellschaften gemischt. Aigner, damals noch Berliner Verbraucherschutzministerin, würgte Seehofer zum Spaß mit der Krawatte, worauf dieser die weitsichtigen Worte sprach: "Sie sehen die geheimen Wünsche der Ilse."

Mit diesen war sie nun am unsinnigen Donnerstag erkennbar vorangekommen: Seehofer überließ seiner Dauer-Nachfolgekandidatin ganz alleine das Feld. Er hatte zwar kürzlich Kritik an seiner Energiepolitik noch als "Fasching" abgetan, fehlte aber bei dem wirklichen Narrenspektakel.

YouTube

Die SZ-Redaktion hat diesen Artikel mit einem Inhalt von YouTube angereichert

Um Ihre Daten zu schützen, wurde er nicht ohne Ihre Zustimmung geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte von YouTube angezeigt werden. Damit werden personenbezogene Daten an den Betreiber des Portals zur Nutzungsanalyse übermittelt. Mehr Informationen und eine Widerrufsmöglichkeit finden Sie untersz.de/datenschutz.

Aigner lächelte sich durch den Empfang und wies Spekulationen zurück, sie würde am liebsten gleich auf Dauer in der Staatskanzlei bleiben: "Ich ziehe auf alle Fälle wieder aus."

Weil auch Staatskanzleichefin Christine Haderthauer nicht dabei war, führte das Ingolstädter Regiment alleine die örtliche Faschingsgesellschaft Narrwalla mit ihrem Schlachtruf "Hei-Ju-Hu": "Heiterkeit, Jubel, Humor."

Das machte dann auch Aigner nach manchem trüben Miesbacher Tag der letzten Wochen zu ihrem Motto. Am Ende tanzte die Ministerin durch den Kuppelsaal, setzte Masken auf und stellte sich mitten in den ohrenbetäubenden Blasmusik-Punk der "Breitenbrunner Dorfbachfurzer". Vom Kostüm nahm sie aber Abstand. Sie habe kurz darüber nachgedacht, sich wieder, wie zuletzt, als Karl Valentin zu verkleiden, sagte sie. Doch das, meinte sie, hätte missverstanden werden können.

© SZ vom 28.02.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: