EU-Förderung:50 Millionen Euro für Start-ups

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Mit dem Geld sollen technologische Unternehmen unter die Arme gegriffen werden

Von Maximilian Gerl, München/Augsburg

Die Europäische Investitionsbank stellt der Förderanstalt des Freistaats zusätzliches Wagniskapital zur Start-up-Förderung bereit. Das teilte das Wirtschaftsministerium am Montag mit. Demnach fließen 50 Millionen Euro aus europäischen Finanztöpfen in den sogenannten Wachstumsfonds Bayern 2, kurz WFB 2. Mit den Geldern sollen gezielt technologiegetriebene Start-ups unterstützt werden. Man wolle "mutigen Gründerinnen und Gründern mit vielversprechenden Ideen optimale Rahmenbedingungen für Wachstum und Erfolg" bieten, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Roland Weigert (Freie Wähler). Als "Innovationstreiber" stärkten sie die Wettbewerbsfähigkeit. Durch die europäische Unterstützung steigen die Mittel des Fonds auf 165 Millionen Euro; für sein Management ist künftig die Bayern Kapital GmbH verantwortlich, eine 100-prozentige Tochter der LfA Landesförderanstalt Bayern.

Vereinfacht beteiligt sich der WFB 2 an jungen Unternehmen. Diese erhalten so Kapital, um bestenfalls ihr Wachstum zu finanzieren. Zu den ersten Nutznießern der zusätzlichen Mittel zählen laut Wirtschaftsministerium drei Start-ups: zwei aus der Landeshauptstadt, eines aus Schwaben. In Augsburg arbeitet German Bionic Systems an robotischen Exoskeletten. Diese "Außenskelette" oder Kraftanzüge lassen sich ähnlich wie Rucksäcke tragen und sollen die menschliche Muskelkraft unterstützen - und Menschen helfen, Beschwerden aus schwerer körperlicher Arbeit vorzubeugen. Die Münchner Firmen beschäftigen sich mit dem Aufbau eines satellitengestützten Früherkennungssystems für Waldbrände (Ororatech) und mit digitalen Dienstleistungen für Vermögensberater zur Kundenberatung und -verwaltung (Wealthpilot).

Die Staatsregierung hat bereits vergangenes Jahr angekündigt, die Start-up-Förderung ausbauen zu wollen. Doch im Zuge der Corona-Krise beklagten Gründerinnen und Gründer immer wieder fehlende Unterstützung. Junge Firmen haben kaum Chancen auf Bankkredite; gleichzeitig hielten sich Investoren lange mit neuen Engagements zurück. Laut einer Umfrage des Digitalverbands Bitkom benötigen rund drei Viertel der befragten deutschen Start-ups in den nächsten zwei Jahren frisches Kapital. 86 Prozent gaben an, die Finanzierung noch nicht sichergestellt zu haben. Generell gilt der Zugang zu Venture Capital in Deutschland als schwieriger als etwa in den USA - auch, weil es hierzulande an Investoren mangelt.

© SZ vom 06.07.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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