Erkrankungen:Zahl der Infektionen mit Hantavirus steigt

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In Bayern steigt die Zahl der Hantavirus-Infektionen stark an. Seit Jahresbeginn haben die Behörden nach Angaben der DAK-Gesundheit im Freistaat bislang 301 Fälle solcher Infektionen gezählt, die durch den Kontakt mit Mäusekot übertragen werden. "Rund 80 Prozent aller Fälle wurden allein in den vergangenen vier Monaten gemeldet", teilte die Kasse am Freitag mit. Sie beobachtet die aktuelle Lage mit Sorge: Im gesamten Jahr 2016 habe das in Berlin ansässige Robert-Koch-Institut in Bayern nur 28 Erkrankungen festgehalten.

In den ersten Monaten dieses Jahres habe sich die Entwicklung noch nicht ganz so dargestellt. Bis Ende April seien in Bayern 58 Hantavirus-Erkrankungen gemeldet worden, von Anfang Mai bis Ende August kamen dann aber weitere 243 Fälle hinzu. Fakt sei nun: "Mehr als jede fünfte in Deutschland registrierte Hantavirus-Infektion stammt aus Bayern."

Hantaviren werden von Mäusen und anderen kleinen Nagetieren auf den Menschen übertragen. "Sie beginnen wie eine Grippe mit schwerem Krankheitsgefühl, hohem Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen sowie mit Husten über mehrere Tage", wie kürzlich erst der Berufsverband der Frauenärzte mit Hinweis auf die nicht zu unterschätzenden Risiken für schwangere Frauen darlegte. Danach folge eine zweite Phase mit deutlichem Abfall des Blutdrucks und Störungen der Nierenfunktion. Experten gehen davon aus, dass "in rund zehn Prozent der Infektionen sogar das Versagen der Nieren möglich ist", wie die DAK mitteilte. Allerdings gebe es auch leichtere Infektionsverläufe. Der Krankheitserreger überlebt sehr lange im Mäusekot sowie im Staub, der mit dem Urin der Mäuse kontaminiert ist. Typische Orte, um sich zu infizieren, sind trockene Dachböden, Keller, Scheunen, Gartenschuppen und Ställe.

© SZ vom 16.09.2017 / Dm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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