Energiepolitik:Weniger Bauanträge für neue Windstromanlagen

In Bayern sind von Januar bis September des Jahres 2015 nur 25 Bauanträge für neue Windräder gestellt worden. Das geht aus einer Antwort des Wirtschaftsstaatssekretärs Franz Josef Pschierer (CSU) auf eine Anfrage der Landtags-Grünen hervor. "Das ist katastrophal", sagt der Grünen-Abgeordnete Martin Stümpfig. "Der Freistaat hat endgültig den Anschluss an die Erneuerbare-Energien-Zukunft verloren." 2015 war das Rekordjahr für die Windkraft in Deutschland. Mit zwölf Prozent Anteil an der Stromerzeugung lieferte sie so viel Energie wie nie zuvor. Im Vergleich dazu war der Windstrom-Anteil an der bayerischen Stromproduktion mit 2,1 Prozent marginal. Das Schlimme für Stümpfig ist, dass der Freistaat beim Ausbau immer noch weiter abgehängt werden wird, wie der drastische Rückgang der Zahl der Bauanträge zeige. Verantwortlich dafür sei das Abstandsgesetz 10H. Danach muss die Entfernung zwischen Windrädern und Wohnhäusern das Zehnfache der Anlagen-Höhe betragen. Deshalb reduziert sich die Zahl potenzieller Windrad-Standorte dramatisch. 2014 gab es noch 336 Bauanträge, 2013 sogar 573. Stümpfig sagt: "10H hat nicht die Akzeptanz der Windkraft erhöht, sondern den Einbruch bei den Neuanträgen verursacht."

© SZ vom 14.01.2016 / cws - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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