Ende eines Protests:Flüchtlinge wurden nach Moosburg gebracht

Die Regierung von Oberbayern hat dem Protest mehrerer Flüchtlinge aus Afghanistan und Pakistan vor der Münchner Bayernkaserne nach sechs Wochen ein Ende bereitet. Zunächst 26 Männer hatten seit Anfang Juni bei Wind und Wetter unter einem schmalen Blechdach ausgeharrt, um gegen die Umstände ihrer Unterbringung und gegen den persönlichen Umgang im oberbayerischen Ruhpolding zu protestieren. Am Dienstagabend ließ die Regierung sie mit zwei Bussen in eine Gemeinschaftsunterkunft in Moosburg (Landkreis Freising) fahren, von wo ein Teil der Männer weiter in eine ähnliche Einrichtung im nahen Zolling gebracht wurde.

Im Laufe des Dienstags habe sich verdichtet, dass sich die Personalkonstellation in der Ruhpoldinger Unterbringung nicht so würde ändern lassen, wie es mit den Asylbewerbern zuvor besprochen war, teilte die Regierung als Grund für den Sinneswandel mit. Angesichts des anhaltenden Regens habe man sich entschlossen, die verbliebenen 23 Männer mit deren Einverständnis noch am Abend nach Moosburg zu bringen. Die Flüchtlinge hatten nie mehr als eine andere Unterkunft gefordert und hätten sich nach eigenen Angaben zuletzt auch mit einer Änderung beim Personal in Ruhpolding zufrieden gegeben. Diese zu bewirken, ist aber weder der Regierung noch dem zuständigen Landratsamt Traunstein gelungen. Dort erachtet man den Umzug der Männer nach Moosburg als "immerhin eine Lösung". Selbst habe man keine andere Unterkunft als die in Ruhpolding zur Verfügung stellen können.

© SZ vom 15.07.2016 / kpf - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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