Demonstration:Pflegekräfte protestieren für mehr Anerkennung

Pflegekräfte aus ganz Bayern haben am Donnerstag in der Nürnberger Innenstadt für bessere Arbeitsbedingungen demonstriert. "Unsere Pflegenden werden durch schlechte Rahmenbedingungen immer weiter in die Enge getrieben", sagte Michael Groß, einer der Organisatoren der Nürnberger Protestkundgebung. Groß, als Geschäftsführer der Caritas im Kreis Nürnberger Land auch mit den finanziellen Bedingungen in der ambulanten Pflege vertraut, machte in seiner Rede auf dem Nürnberger Hallplatz keinen Hehl aus seiner Empörung. "Wenn wir Betriebskosten von 55 bis 60 Euro haben, und wir bekommen von den Kostenträgern nur 42 Euro geboten, dann sind wir weit entfernt von dem, was wir bräuchten", sagte er. Um es auf den Punkt zu bringen: "Uns fehlt die Zeit für die zu pflegenden Menschen, uns fehlt Geld und uns fehlt Personal." Aber es gibt viele Gründe, warum mehrere Hundert Pflegekräfte aus allen Teilen Bayerns lautstark auf die Straße gingen: Dazu gehört auch die mangelnde öffentliche Anerkennung ihrer Arbeit. "Wieso habe ich das ungute Gefühl, mich ständig rechtfertigen zu müssen, dass ich Altenpflegerin bin, wenn ich über den schönsten Beruf der Welt rede", sagte eine für die Diakonie tätige Kundgebungsrednerin. Unterstützung erhielten die Pflegekräfte von Hermann Imhof, den Patienten- und Pflegebeauftragten der Staatsregierung: "Wenn wir nicht schnell und deutlich nachbessern, steuern wir in den nächsten Jahren auf eine dramatische Situation zu, die den Fachkräftemangel in der Pflege weiter verstärkt."

© SZ vom 13.05.2016 / dm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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