CSU und bayerische Wirtschaft:Alle Studenten besser fördern

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Eine Initiative will Begabte an Fachhochschulen erreichen

Politik und Wirtschaft wollen hochbegabte Studenten der Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) besser fördern. Studenten der früheren Fachhochschulen blieben oft auf der Strecke, sagte der Abgeordnete Oliver Jörg (CSU) am Mittwoch. Auch an den HAW gebe es zwischen fünf und zehn Prozent Hochbegabte, wie an den Universitäten. Die Förderquote aber liege nur bei zwei Prozent, sagte der Präsident der Technischen Hochschule Ingolstadt, Walter Schober. Das wollen die bayerische Wirtschaft und die CSU-Fraktion im Landtag ändern.

Sie stellen insgesamt eine Viertelmillion Euro zur Verfügung, 150 000 auf Initiative der CSU aus dem Staatshaushalt, 100 000 von der Wirtschaft. Damit wolle man kein neues Förderwerk aufbauen, sagte Jörg. Es gehe darum, Begabte früh zu erkennen, sie zu motivieren, sich für Stipendien zu bewerben und bis zum Ende des Studiums zu begleiten. Wie das am besten gelingen kann, sollen drei Modellprojekte zeigen, die sich bei einem Wettbewerb durchgesetzt haben. Preisträger sind die Hochschulen in Ingolstadt, München und Würzburg-Schweinfurt, die mit bis zu 75 000 Euro gefördert werden.

Die Hochschule München plant eine Gruppe aus selbst ausgewählten, begabten Studenten auszubilden. Ihnen soll ein exklusives Programm zu unternehmerischem Denken und Handeln angeboten werden. In Ingolstadt will man die Anzahl von geförderten Studenten innerhalb von einem Jahr von zwei auf vier Prozent steigern. Dafür sollen Schulen, Stiftungen und Unternehmen zusammen arbeiten. In Würzburg-Schweinfurt will man Studenten besser informieren und zu Stipendien passgenau beraten. Nach einem Jahr soll ausgewertet werden, welche Modelle als Blaupause für alle anderen HAW gelten können. Die bayerische Wirtschaft werde die Projekte dann mit bis zu 400 000 Euro unterstützen, sagte Geschäftsführer Bertram Brossardt. Wie viel die Staatsregierung in Zukunft beisteuere, sei noch nicht klar, sagte Wissenschaftsminister Ludwig Spaenle (CSU). Die Begabtenförderung aber habe einen hohen Stellenwert, da sie die maximale Umsetzung von Bildungsgerechtigkeit sei.

© SZ vom 13.07.2017 / nell - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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