Chefwechsel:Irmgard Stippler wird neue AOK-Vorsitzende

Die AOK Bayern wird vom kommenden März an von einer Frau geführt. Für den 64-jährigen Helmut Platzer, der nach mehr als 20 Dienstjahren sein Amt niederlegen will, rückt Irmgard Stippler nach. Wie erst jetzt bekannt wurde, hat der Verwaltungsrat der AOK die Volkswirtin Ende vergangener Woche in München einstimmig als neue Vorstandsvorsitzende gewählt.

Stippler ist seit dem Jahr 2014 als Vorstandsvorsitzende der AOK Rheinland-Pfalz/Saarland mit Sitz im pfälzischen Eisenberg für rund 1,2 Millionen Versicherte zuständig. Für die 53-Jährige, die einzige Frau unter den elf AOK-Vorstandsvorsitzenden in Deutschland, stellt der Wechsel nach München eine neue Herausforderung dar: Die AOK Bayern betreut mehr als 4,5 Millionen Versicherte. In ihrem bisherigen Wirkungsbereich stieß die Nachricht von Stipplers Entscheidung auf "außerordentliches Bedauern". Aber man blicke nun "einer guten weiteren Zusammenarbeit mit Irmgard Stippler innerhalb des AOK-Systems entgegen".

Wie eine Sprecherin der AOK Bayern Anfang dieses Monats bestätigt hatte, scheidet Helmut Platzer "aus Altersgründen" aus. Vertrauten gegenüber hatte er in Gesprächen unter vier Augen einfließen lassen, dass er künftig mehr Zeit für seine Familie haben will. Der 64-Jährige, dem das Verdienst zugeschrieben wird, die einst aus 39 einzelnen Ortskrankenkasse entstandene AOK Bayern zu einem wirtschaftlich starken und zugleich sozial orientierten Anbieter aufgebaut zu haben, hinterlässt seiner Nachfolgerin keine leichte Aufgabe. Unter Platzers Regie sind Pläne ausgereift, die AOK Bayern strukturell grundlegend umzugestalten. Innerhalb der Kasse ist dies umstritten.

© SZ vom 16.11.2017 / dm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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