Brauchtum:Schüler sammeln beim Zapust-Umzug Eier, Speck und Geld ein

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Cottbus (dpa/bb) - Mit dem traditionellen Zapust-Umzug haben Schülerinnen und Schüler in Cottbus den Winter ausgetrieben. Im Rathaus sammelten sie am Donnerstag nach altem Brauch Eier, Speck und Geld ein. 

Oberbürgermeister Tobias Schick (SPD) empfing den Umzug vom Niedersorbischen Gymnasium im Rathaus-Foyer am Neumarkt zum Tanz. Es mache großen Spaß, zu sehen, wie die jungen Leute diese Tradition auch lebten, sagte Schick. „Wir stehen zu unserem Niedersorbischen Gymnasium und zur sorbischen/wendischen Minderheit und unterstützen weiter nach Kräften.“

Nach altem Brauch ziehen beim Zapust - der Jugendfastnacht - unverheiratete Jungen und Mädchen durchs Dorf. Die jungen Frauen tragen Spitzenschürzen, verzierte Halstücher und teils auch Hauben. 

In der wendischen Fastnacht im Spreewald und der Niederlausitz werden die winterlichen Arbeiten in der Spinte (Spinnstube) beendet.  Und mit einem Festumzug wird symbolisch der Winter ausgetrieben.

Cottbus/Chóśebuz ist die größte zweisprachige Stadt im Land. Die sorbischen/wendischen Bräuche und Traditionen sind neben der niedersorbischen Sprache identitätsstärkend für die Stadt und sollen auch weiter entwickelt werden, so Rathauschef Schick. 

Zapust gilt als der am ausgiebigsten gefeierte Brauch in der Niederlausitz. Jahr für Jahr feiern in der Zeit von Mitte Januar bis Anfang März tausende Bewohner in den Dörfern um Cottbus dieses Fest, darunter in den Ortsteilen Dissenchen/Dešank, Döbbrik/Depsk, Kahren/Kórjeń und Saspow/Zaspy. 

Die Sorben und Wenden sind seit rund 1500 Jahren in der Lausitz ansässig. Nach offiziellen Schätzungen bilden etwa 60.000 Menschen heute das Volk der Sorben und Wenden in der Oberlausitz und der Niederlausitz. 

© dpa-infocom, dpa:240201-99-836925/2

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