Brauchtum:Maibäume Zeichen der Liebe: Verkauf startet

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Bunte Bänder eines Maibaumes flattern vor dem blauen Himmel. (Foto: Federico Gambarini/dpa/Archivbild)

Am Morgen des 1. Mai stehen vor vielen Häusern junge Birken. Die geschmückten Bäumchen gelten als Liebesbeweis. Doch „einfach schlagen“ ist verboten. Auch beim Transport ist einiges zu beachten.

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Köln/Bonn (dpa/lnw) - Eine bunt geschmückte Birke als Zeichen der Liebe: In der Nacht zum 1. Mai stellen vor allem im Rheinland junge Männer ihrer Angebeteten einen Maibaum vor das Haus. Wobei: Dieses Mal werden wohl auch vermehrt Frauen tätig, denn in Schaltjahren werden die Rollen häufig umgekehrt, wie der Landschaftsverband Rheinland (LVR) berichtet. Doch woher das Bäumchen nehmen?

Einfach ohne Erlaubnis irgendwo einen Baum zu fällen, ist verboten und gilt als Diebstahl und Sachbeschädigung. Die Polizei kontrolliert stichprobenartig und kann als Nachweis des ordnungsgemäßen Erwerbs eine Quittung verlangen. Viele Forstämter und Kommunen, aber auch Baumärkte und Gartencenter bieten in diesen Tagen Maibäume zum Verkauf an. Manche Händler und Internetanbieter liefern die Bäume auch nach Hause.

In Köln etwa gibt es fünf offizielle Verkaufsstellen der Stadt. Der Preis liege wie im vergangenen Jahr bei neun Euro pro laufendem Meter, teilte ein Sprecher mit. Zum Schmücken sind zudem buntes wasserfestes Krepppapier und Holzherzen inklusive Beschriftung im Angebot.

Die Möchengladbacher Grünbetriebe verkaufen Birken, die ohnehin wegmüssten, da es sich um „wilden Begleitwuchs“ handele. „Die Entfernung der sich wild ansiedelnden Birken ist notwendig, da sie andernfalls unsere jungen Forstpflanzen zu stark schädigen würden“, erläuterte Förster Werner Stops.

Einige Forstbetriebe bieten auch Bäume zum selber Schlagen an, etwa in Rösrath, Sankt Augustin und Siegburg. Die Preise bei den Förstereien sind seit letztem Jahr stabil geblieben und starten meist bei zehn Euro.

In Aachen können Maibaum-Käufer gleichzeitig Gutes tun: Dort verkauft Misereor Bäume gegen eine Spende. Das Geld fließe in Projekte in Asien, Afrika und Lateinamerika, teilte das katholische Hilfswerk mit. Im vergangenen Jahr seien so rund 8600 Euro zusammengekommen.

Für den Transport der Bäume sind die Ladungsvorschriften zu beachten, wie die Polizei betont. So muss der Baum ausreichend gesichert werden, er darf nicht zu weit über das Fahrzeug hinausragen und Kennzeichen sowie Beleuchtung nicht verdecken. Keinesfalls dürften Personen auf Ladeflächen mitgenommen werden. Die Polizei im Rhein-Sieg-Kreis kündigte an, in der Nacht zum 1. Mai ein besonderes Augenmerk auf Maibaum-Transporte zu legen und Verstöße konsequent zu ahnden.

© dpa-infocom, dpa:240428-99-837118/2

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