Brauchtum:Kein Schnee? Dann ist der Riesenschneemann eben aus Ballen

Seit fast vier Jahrzehnten wird im Fichtelgebirge jeden Winter ein Riesenschneemann errichtet. Doch in diesem Jahr liegt dort weit und breit kein Schnee. Gebaut wird trotzdem.

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Bischofsgrün (dpa) - Kein Schnee, stattdessen tagelang Regen - und trotzdem ist in Bischofsgrün im Fichtelgebirge am Freitag ein riesiger Schneemann gebaut worden. Nun ja - eigentlich sieht die Figur nur aus wie ein Schneemann, tatsächlich ist „Jakob“ in diesem Jahr aus Heuballen, die mit weißer Folie umwickelt sind. Ein Landwirt aus dem nahen Dorf Birnstengel habe die 30 Ballen zur Verfügung gestellt, sagte Wilhelm Zapf von der Tourist-Info Bischofsgrün am Freitag.

1986 entstand in dem Ort im Landkreis Bayreuth die Idee, am Marktplatz einen riesigen Schneemann zu errichten. Ein Team aus freiwilligen Helfern verbaut seitdem jedes Jahr kurz vor Fasching große Mengen an Schnee - ausgefallen ist die Aktion lediglich im Corona-Jahr 2021. Schnee habe man immer auftreiben können, etwa in den Höhenlagen, sagte Zapf. Doch in diesem Jahr gab es nicht einmal auf den mehr als 1000 Meter hohen Gipfeln von Ochsenkopf und Schneeberg das dringend benötigte Baumaterial.

Absagen wollte man die inzwischen traditionelle Veranstaltungen aber auch nicht - also entstand die Idee, auf die Ballen vom Bauernhof zurückzugreifen. Mit Hut, Knöpfen und Schal sollte „Jakob“ in diesem Jahr fast genauso ausschauen wie seine Vorgänger aus Schnee. Nur die zwölf Meter - so groß wurde Jakob in den vergangenen Jahren im Schnitt - waren nicht zu schaffen. Etwa acht Meter hoch sollte er werden.

© dpa-infocom, dpa:240209-99-931200/2

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