Bildungspolitik:Seehofer: Am Geld scheitert G 9 nicht

In der Debatte über die Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium fordern die bayerischen Landräte eine rasche Entscheidung von der Staatsregierung. "Die Landkreise brauchen mehr denn je Planungssicherheit, um als Sachaufwandsträger auf Sicht die notwendigen Räumlichkeiten bereitstellen zu können", schreiben Landkreistagspräsident Christian Bernreiter und der Landrat aus dem Nürnberger Land, Armin Kroder, in einem Brief an Bildungsminister Ludwig Spaenle (CSU). Sie rufen die Staatsregierung auf, endlich Farbe zu bekennen. Alle Argumente seien ausgetauscht, alle Interessensvertreter gehört worden. "Die Zeit ist reif für eine klare Entscheidung des Freistaats für das zukünftige bayerische Gymnasium", findet Bernreiter. In der Frage, ob es ein G 8, ein G 9 oder gar eine Mischform an den Gymnasien geben soll, haben sich die Landräte bereits festgelegt. Sie unterstützen "die sich abzeichnende Rückkehr zum G 9", fordern aber staatliche Hilfen, um den damit verbundenen Kostenanstieg zu schultern.

Ministerpräsident Horst Seehofer hat bereits zu erkennen gegeben, dass eine erneute Reform des Gymnasiums nicht am Geld scheitern würde. "Bildung und Sicherheit sind keine Frage der Finanzen", sagte Seehofer der SZ: "In diesen Bereichen wird gemacht, was notwendig ist." Damit vertritt der Ministerpräsident eine andere Position als mächtige Mitglieder der CSU-Landtagsfraktion, die eine Rückkehr zum G 9 auch unter finanziellen Vorbehalt stellen - etwa Fraktionschef Thomas Kreuzer und der Chef des Haushaltsausschusses im Landtag, Peter Winter. Für ein neunstufiges Gymnasium wären bis zu 1000 neue Lehrerstellen nötig. Eine abschließende Entscheidung fällt womöglich noch in diesem Monat, wenn Seehofer zu einem Spitzengespräch in die Staatskanzlei einlädt.

© SZ vom 11.02.2017 / angu, wiw - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: