Bericht von Aigner:Bayerns Industrie im Umsatzhoch

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Der Industriestandort Bayern schneidet im bundesweiten Vergleich überdurchschnittlich gut ab. Der Freistaat verzeichnete im verarbeitenden Gewerbe 2015 einen Umsatzzuwachs von 4,3 Prozent, der damit doppelt so hoch ist wie in Gesamtdeutschland. So steht es im Industriebericht des Wirtschaftsministeriums, der diesen Montag veröffentlicht wird.

Allerdings wuchs das Auslandsgeschäft 2015 nicht im selben Tempo wie die Jahre zuvor. Stieg es 2014 noch um zwei Prozent, war es letztes Jahr nur mehr ein Prozent. Trotzdem ist die Exportquote in Bayern mit 52 Prozent immer noch höher als in Deutschland. Zu den fünf wichtigsten Abnehmerstaaten Bayerns gehören die USA, Großbritannien, China, Österreich und Frankreich. Vor allem das Geschäft mit Großbritannien könnte unter dem angekündigten Austritt des Königreichs aus der EU leiden. Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) fordert "eine schnelle Lösung, die den freien Warenverkehr erhält, die wirtschaftlich engen Beziehungen nicht gefährdet und Planungssicherheit schafft". Bayerns Industrie legte vor allem dank der starken Inlandsnachfrage zu. Sie stieg von 2014 auf 2015 um knapp vier Prozent an. In Schwaben, Oberbayern und Oberfranken war die Umsatzentwicklung mit jeweils um die sechs Prozent höher als in Niederbayern, Mittel- und Unterfranken.

Auch die Beschäftigung legte 2015 gegenüber dem Vorjahr um mehr als zwei Prozent zu, damit erreichte sie den höchsten Stand seit der Jahrtausendwende. Bundesweit wuchs die Beschäftigung im Industriesektor um knapp ein Prozent. "Damit arbeitet deutschlandweit jeder fünfte Industriearbeiter in Bayern", sagte Aigner. Die Arbeiter würden im Freistaat auch am meisten verdienen. Die Bruttoentgelte seien auf ein Rekordhoch von knapp 50 000 Euro gestiegen. "Dies sind über 2400 Euro mehr als der Bundesdurchschnitt", sagte Aigner. München ist aber auch eine der teuersten Städte Deutschlands. Für Bayerns Wirtschaft ist die Industrie eine zentrale Säule. Mit seinen 27 Prozent trägt das verarbeitende Gewerbe am stärksten zur Bruttowertschöpfung im Freistaat bei.

© SZ vom 08.08.2016 / nell - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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