"Behördensatelliten":Dezentrale Arbeitsplätze für Pendler

Mit fünf neuartigen "Behördensatelliten" will der Freistaat einige seiner Mitarbeiter vom Pendeln entlasten. In Aichach, Altötting, Bad Aibling, Landsberg am Lech und Schwandorf sollen von 2019 oder 2020 an Dienststellen entstehen, die allen Staatsbediensteten offenstehen, die mehr als 50 Kilometer zum Arbeiten nach München, Regensburg oder Nürnberg fahren. Sie können sich in den Satelliten tageweise einen von jeweils 20 Arbeitsplätzen reservieren. Das entsprechende Konzept, das Markus Söder (CSU) damals noch als Finanzminister vor einem Jahr erstmals vorgestellt hat, hat das Kabinett am Dienstag gebilligt. "Wir wollen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf fördern und gleichzeitig Pendlerströme reduzieren", sagte Söder, inzwischen Ministerpräsident. So lebe etwa die Hälfte der staatlichen Verwaltungsmitarbeiter in München außerhalb der Stadt.

Die neuen Büros sind an das Behördennetz angeschlossen und stehen Beamten und Angestellten aus allen Ressorts der Staatsregierung offen - sofern die Art ihrer Tätigkeit das zulässt. Sprich: Sofern sie Büroarbeit erledigen und nicht als Polizisten im Streifendienst unterwegs sind. Die fünf Standorte sind als Pilotprojekt gedacht. Sollte es sich bewähren, könnte es auf weitere Regionen ausgedehnt werden. Ausgewählt wurden die fünf Städte laut Staatskanzlei, weil sie nicht mehr direkt im "Verdichtungsraum" rund um die drei Großstädte liegen, weil von dort viele Menschen pendeln und die Straßen dorthin oft verstopft sind und weil die Orte gut ans Verkehrsnetz angebunden sind.

© SZ vom 10.10.2018 / kast - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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