Wetter:Fast 28 Grad - so heiß war es Anfang April noch nie in Bayern

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Ein Sonnenschirm, ein Steg am Ammersee und den Blick auf die Berge: Was will man mehr? (Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)

In Regensburg werden 27,9 Grad gemessen, ein Grad mehr als der bisherige Höchstwert in dieser Zeit des Jahres. Grund dafür ist eine spezielle Wetterlage.

In Bayern war es an diesem Wochenende vermutlich so warm wie noch nie Anfang April: Am Samstag seien in Regensburg 27,9 Grad gemessen worden, berichtete der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Sonntag, ein Spitzenwert wie zuvor noch in keinem ersten April-Drittel seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

Der höchste in der ersten Dekade des Monats vom 1. bis 10. April gemessene Wert im Freistaat lag bislang gut ein Grad darunter: Im Jahr 1961 waren in Wasserburg 26,8 Grad registriert worden. Bei den jetzt gemessenen 27,9 Grad handelt es sich um einen vorläufigen Wert. Die Daten werden in den kommenden Tagen noch einmal überprüft.

Den zweithöchsten Wert verzeichnete der DWD am Samstag mit 27,8 Grad in Wielenbach im oberbayerischen Landkreis Weilheim-Schongau unweit des Starnberger Sees.

Auch in München wurde der bisherige Rekord vermutlich gebrochen: Dort hatte es am Samstag 27,1 Grad - der bisher höchste Wert lag knapp ein Grad darunter bei 25,2 Grad im Jahr 2011. An der Zugspitze wurden am Samstag 6,1 Grad gemessen. Dort läuft es noch bis zum 1. Mai der Skibetrieb.

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Das warme Wetter lockte zahlreiche Sonnenhungrige in die Biergärten, in Parks und an Seen. Die Wasserwacht und die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) in Bayern warnten davor, insbesondere nach einem längeren Aufenthalt in der Sonne in die noch sehr kühlen Gewässer zu springen. Die Wassertemperaturen lagen teils um die zehn Grad - gerade kleinere Gewässer erwärmten sich jedoch schneller. Am Deiniger Weiher bei München etwa hatte es an der Wasseroberfläche etwa 16 Grad.

Für Sonntag hatten Meteorologen zuvor sogar Spitzenwerte bis 30 Grad erwartet - am Sonntag selbst hieß es dann, die Marke werde womöglich doch nicht geknackt. Schleierwolken und Saharastaub sorgten zunächst für eine geringere Sonneneinstrahlung.

Verantwortlich für das ungewöhnlich warme Wetter sind laut DWD Hoch "Olli" und Sturmtief "Timea". Beide pumpen den Meteorologen zufolge subtropische Warmluft von Südwesten Richtung Deutschland. Die extremen Temperaturen seien somit nicht allein mit dem Klimawandel zu erklären.

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