Eichstätt:Geldprobleme: Katholische Uni soll weiter bestehen bleiben

Fast 5000 Studierende sind an der KU Eichstätt gemeldet. Sie wird von der Katholischen Kirche getragen. (Foto: Armin Weigel/dpa)

Kirche und Freistaat hatten in den vergangenen Wochen über die Finanzierung der Katholischen Universität Eichstätt gestritten. Nun gibt es eine Einigung.

Trotz klammer Kirchenkassen soll die katholische Universität (KU) Eichstätt zumindest in den kommenden Jahren weiter in der bisherigen Form bestehen bleiben. "Freistaat und katholische Kirche bekennen sich gemeinsam zur KU Eichstätt-Ingolstadt und sind sich einig, dass das Studienangebot und die Forschungskapazitäten in den nächsten fünf Jahren erhalten werden sollen", teilte die Freisinger Bischofskonferenz am Dienstag mit.

Am Vorabend hatten Vertreter des Wissenschaftsministeriums, der Bischofskonferenz und der Trägerstiftung nach einer Lösung für die traditionsreiche und seit mehr als 40 Jahren staatlich anerkannte Hochschule im oberbayerischen Altmühltal gesucht. "Staat wie Kirche stehen zur katholischen Universität, auch in Zukunft, aber die finanziellen Möglichkeiten, die von Kirche kommen, sind schwieriger geworden", erläuterte Kardinal Reinhard Marx daraufhin bei einer Diskussionsrunde im Münchner Presseclub am Dienstag.

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Deshalb werde der Freistaat nun in einem ersten Schritt die Kirche entlasten und die Hälfte der über die Verpflichtungen nach dem Konkordat hinausgehenden Leistungen im Umfang von jährlich mindestens 5,5 Millionen Euro übernehmen. Die Kirche wiederum verpflichte sich, die andere Hälfte zu tragen, erläuterte Marx. Außerdem soll eine gemeinsame Arbeitsgruppe prüfen, wie die Finanzierung in Zeiten zurückgehender Kirchensteuereinnahmen über das Jahr 2028 hinaus gesichert werden kann.

In diesem Jahr trugen die bayerischen (Erz-)Diözesen nach Angaben der Bischofskonferenz 21,6 Millionen Euro zur Finanzierung der einzigen katholischen Universität im deutschsprachigem Raum bei. 10,6 Millionen Euro davon basierten auf der Grundlage des Konkordats zwischen Staat und Kirche, 11 Millionen Euro gingen über diesen vereinbarten Rahmen hinaus. Im kommenden Jahr beträgt der konkordatäre Anteil der Kirche 11,5 Millionen Euro.

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