Ärzte in Bayern haben ihren Patienten zuletzt weniger Antibiotika verschrieben als vor Beginn der Corona-Pandemie. Waren es 2019 noch 4,8 Millionen Antibiotika, sank die Zahl bis 2022 um gut zehn Prozent auf 4,3 Millionen, wie die bayerische AOK-Krankenkasse am Dienstag mitteilte. In den Jahren 2020 und 2021 hatte die Menge der Verschreibungen allerdings noch niedriger gelegen. Die Zahlen beruhen auf Daten der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns.
Besorgt zeigt sich die Kasse wegen Verordnungen sogenannter Reserveantibiotika, besonders stark wirkender Arzneien gegen multiresistente Bakterien. Diese wurden 2022 in 46 Prozent aller Antibiotika-Verschreibungen verordnet und damit seltener also noch 2019. Dennoch würden Ärzte diese Medikamente vielfach zu sorglos verwenden. Bei übermäßigem Einsatz würden Bakterien resistenter gegen Antibiotika.