Bamberg:Millionenschaden nach Brand in Flüchtlingsunterkunft

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In einem sogenannten Ankerzentrum für Asylbewerber in Bamberg ist ein Feuer ausgebrochen. Rund 150 Menschen mussten das Gebäude verlassen.

In einem sogenannten Ankerzentrum für Flüchtlinge in Bamberg ist am Samstag ein Großbrand ausgebrochen. Flammen schlugen aus dem Dachstuhl eines der Gebäude, über dem Haus war eine riesige Rauchwolke zu sehen. Erst am Abend konnten Einsatzkräfte das Feuer vollständig löschen.

Die Bewohner der Unterkunft blieben unversehrt, drei Feuerwehrmänner wurden bei dem Einsatz leicht verletzt. Die Polizei hat ihre Angaben zur Zahl der Menschen, die das Gebäude verlassen mussten, berichtigt. Es waren 150 statt 500.

Das sogenannte Ankerzentrum besteht aus mehreren Wohnblöcken auf einem ehemaligen US-Gelände, dort können bis zu 3400 Menschen untergebracht werden. Aktuell sind es 1378. Der Schaden liegt laut Polizei mindestens im sechsstelligen Bereich. Die Brandursache ist noch nicht bekannt. Es gebe bislang keine Hinweise, dass der Brand durch Einwirkung von außen entstanden sei.

Die Behörden wurden laut Polizei gegen Mittag zunächst durch einen vorbeifahrenden Autofahrer alarmiert. In dem Gebäude befand sich zu diesem Zeitpunkt neben den dort untergebrachten Flüchtlingen auch das Sicherheitspersonal. Mehrere Stunden kämpften etwa 100 Einsatzkräfte gegen die Flammen, die zeitweise hoch aus dem Dach schlugen. "Die Stelle auf dem Dach ist schwer zu erreichen. Deshalb ist das Feuer so schwer zu bekämpfen", erklärte ein Polizeisprecher während des Einsatzes.

Ankerzentren sind Aufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge, auf die sich die Koalition im Bund auf Drängen vor allem der bayerischen CSU verständigt hatte. "Anker" steht dabei für Ankunft, Entscheidung, Rückführung. Asylbewerber sollen für die gesamte Dauer ihrer Antragsprüfung untergebracht werden. Eine Bündelung verschiedener für sie zuständiger Behörden soll die Verfahren beschleunigen, die zentrale Unterbringung in den Einrichtungen vor allem Abschiebungen erleichtern. Die meisten Bundesländer lehnen die Errichtung von Ankerzentren bislang ab.

© AFP/dpa/baso - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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