Obwohl der Sommer noch jung ist, hat es im Freistaat schon einige schwere Badeunfälle gegeben. An einem einzigen Sonntag sind zuletzt drei Menschen in bayerischen Seen und Flüssen gestorben. Zwei weitere Personen gelten seitdem als vermisst.
Am Dienstag wäre dann beinahe ein Vierjähriger im Freibad in Windischeschenbach (Kreis Neustadt a.d. Waldnaab) ertrunken. Dass der Bub noch lebt, hat mit Justin Fischer zu tun. Der 13-Jährige sieht im Vorbeilaufen, wie der Bub im Nichtschwimmerbecken unter Wasser treibt. "Ich habe erst gedacht, der taucht bloß", sagt Fischer, "aber nach drei Sekunden, beim zweiten Blick, da habe ich gemerkt: Da stimmt was nicht." Er springt sofort ins Becken und holt den Bub zurück an die Wasseroberfläche. Der Vierjährige "war komplett weg", sagt Fischer, "er hat nicht mehr geatmet."
Der Vater eines Freundes von Justin Fischer ist in der Nähe des Beckens. Es gelingt ihm, den Bub per Herzdruckmassage wiederzubeleben. "Nach meinen Informationen ist dem Jungen nichts passiert", sagt Justin Fischer am Freitag auf Nachfrage. Die Mutter des Vierjährigen habe sich bereits bei ihm bedankt und ihm eine Belohnung versprochen. Er selbst sagt über seine Rettungsaktion: "Ich finde das einfach selbstverständlich." Trotzdem hat der vergangene Dienstag auch bei Justin Fischer Eindruck hinterlassen. Irgendwie unwirklich, sagt der 13-Jährige, "ich kann einfach nicht glauben, dass ich den Jungen gerettet habe"