Augsburg:Offene Flanken

Der Wahlkampf beginnt

Von Florian Fuchs, Augsburg

Was passiert, wenn der Wahlkampf beginnt? Dann schießt die eine Partei gegen die andere, der Oberbürgermeister rüffelt seine Referenten und stellt am Ende klar, dass doch bitte alle sachlich bleiben sollten. Das mit den sachlichen Inhalten hat Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU) am Freitag in einem Statement betont, da war es um die Sachlichkeit von allen Seiten jedoch bereits geschehen. Auslöser war die Debatte um die Schulsanierungen, in Augsburg schon länger ein umstrittenes Thema, spätestens seit sich Bildungsreferent Hermann Köhler (CSU) den Ärger einiger Schulfamilien zugezogen hat.

300 Millionen investiert die Stadt in die Sanierung maroder Schulen. Aber das Geld reicht vorne und hinten nicht. Köhler stellte deshalb jüngst einige Sanierungen in Frage, ohne die betroffenen Schulen zu informieren. Die SPD haut nun munter drauf und heißt den bei der Wahl 2020 scheidenden Bildungsreferenten "unprofessionell" sowie "glück- und kopflos". Die Grünen sehen kein "strategisches und systematisches Agieren". Und der OB holte am Freitag zum Gegenschlag aus: Die Substanzverwahrlosung sei überhaupt erst auf das strategische Versagen seiner Vorgänger zurückzuführen, also auf SPD und Grüne. Dann watscht Gribl - per städtischer Pressemitteilung - noch eben Ordnungsreferent und SPD-Oberbürgermeisterkandidat Dirk Wurm sowie Stefan Kiefer (SPD) für ihre Politik ab: Letzterer führt das Sozialreferat, das vor nicht allzu langer Zeit mit einer millionenschweren Panne auffiel. Alles in allem ist es also eindeutig: Der Wahlkampf in Augsburg hat offiziell begonnen.

© SZ vom 05.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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