Augsburg:Bayerbach gibt OB-Kandidatur ab

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AfD-Politiker begründet Rückzug mit Differenzen und schlechtem Stil

Von Florian Fuchs, Augsburg

Markus Bayerbach, der Vorsitzende des Bildungsausschusses im Landtag, tritt als Kandidat der AfD für das Oberbürgermeisteramt in Augsburg zurück. Das bestätigte der Landtagsabgeordnete, der seit 2014 für die AfD im Augsburger Stadtrat sitzt, am Montag auf Anfrage. Bayerbach sprach von Differenzen mit dem Kreisvorstand. "Da geht es um Stil und wir liegen auch inhaltlich weit auseinander." Er wolle sich auch nicht auf die Liste für die anstehenden Kommunalwahlen setzen lassen, die die AfD in Augsburg am Wochenende aufstellt.

Bayerbach war innerparteilich eigentlich schon "mit 21 zu null Stimmen", wie er betont, zum OB-Kandidaten gekürt worden. Den schlechten Stil, den er kritisiert, erkenne man schon daran, dass sein Verzicht nun durchgestochen worden sei, bevor er seine Entscheidung öffentlich machen konnte. "Mutmaßlich vom Vorstand des Kreisverbands Augsburg", sagte er. Bayerbach habe nicht einmal alle Informationen bekommen, wer denn alles auf der Liste für den Augsburger Stadtrat stehen solle. "Da wäre ich dann OB-Kandidat und bekäme eine Wundertüte, was die Mannschaft anbelangt", klagte der Landtagsabgeordnete, der seine Schwerpunkte in der Bildungspolitik hat. Es gebe unterschiedliche Vorstellungen, wie Politik vor Ort gestaltet werden solle. Zu einzelnen Personen im Kreisverband gebe es kein Vertrauen mehr.

Bayerbach zählt zu den gemäßigten Kräften in der Landtagsfraktion der AfD, im Augsburger Stadtrat sitzt er mittlerweile alleine für die Partei - drei Mitstreiter waren im Verlauf der Legislaturperiode zu anderen Fraktionen gewechselt. Nun driftet der AfD-Stadtverband offenbar weiter nach rechts. Frederik Hintermayr, OB-Kandidat der Linkspartei, kommentiert den Verzicht so: "Bayerbach hat innerhalb der Augsburger AfD einige Entwicklungen nach rechts toleriert und gar unterstützt. Doch nun wird es sogar ihm zu braun." Dies solle eine Mahnung für alle Demokraten in Augsburg sein.

© SZ vom 01.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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