Auffällige Kinder:Psychotherapeuten auf dem Land gesucht

Immer mehr Kinder und Jugendliche in Bayern brauchen nach Angaben des Gesundheitsministeriums psychotherapeutische oder psychiatrische Hilfe. Der Freistaat liegt damit durchaus im bundesweiten Trend: Verlaufsstudien belegen, dass gut ein Fünftel aller Heranwachsenden psychische Auffälligkeiten zeigen und zehn Prozent der sieben bis 17-Jährigen an einer psychischen Störung leiden - seien es Depressionen, Aufmerksamkeits- und Verhaltensstörungen oder Suchterkrankungen. Bereits Vorschulkinder sind den Studien zufolge zu gut einem Prozent von Depressionen betroffen, Schulkinder zu zwei bis drei Prozent. In den Großstädten und Ballungszentren, so ist sich Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) sicher, sei auch die Versorgung von Menschen mit psychischen Problemen "grundsätzlich sehr gut". Dennoch gelte: "Ärzte und Psychotherapeuten sind nicht überall dort, wo sie gebraucht werden." Huml erklärte, die Versorgung im ländlichen Bereich weiter stärken zu wollen. Bislang hätten immerhin 25 Psychotherapeuten das neue Förder-Angebot des Gesundheitsministeriums genutzt. "Die Zahl klingt nicht spektakulär, aber sie bedeutet einen wichtigen Fortschritt für die Patientinnen und Patienten", sagte sie. Etlichen Betroffenen blieben so längere Wartezeiten oder lange Fahrstrecken erspart.

© SZ vom 19.01.2016 / dm - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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