Alpenkonvention:Bund kritisiert Pläne für Riedberger Horn

Der Streit um die Skischaukel am Riedberger Horn zieht inzwischen Kreise bis nach Berlin. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hat jetzt die bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf (CSU) darauf hingewiesen, dass das umstrittene Projekt nicht nur aus naturschutzfachlicher Sicht höchst problematisch sei. Sondern womöglich gegen die Alpenkonvention verstößt, gegen ein internationales Abkommen also, das Deutschland und die anderen Alpenstaaten zum Schutz und auf eine nachhaltige Entwicklung der Bergwelt verpflichtet. Aber auch unabhängig von der Alpenkonvention würde eine Genehmigung des Projektes einen großen Schaden anrichten, hat Hendricks Scharf mitgeteilt. Denn die Skischaukel liegt in der Zone C des Alpenplans und damit in einem Bereich, der tabu für solche Projekte ist. Würde das Projekt realisiert, wäre das ein Bruch mit dem Alpenplan. Bei Scharf dürfte Hendricks offene Türen einrennen. Die bayerische Umweltministerin ist strikt gegen die Skischaukel und hat ihre Ablehnung unlängst erneut bekräftigt. Allerdings hat sie mächtige Gegner - und zwar in der eigenen Partei. Thomas Kreuzer, der Chef der Landtags-CSU, und Heimatminister Markus Söder befürworten die Skischaukel. Insbesondere bei Söder ist das pikant - als ehemaliger Umweltminister weiß er genau, um welch einzigartiges Naturjuwel es sich beim Riedberger Horn handelt. Gleichwohl lässt Söder schon seit Monaten prüfen, wie er die Skischaukel genehmigen könnte.

© SZ vom 13.02.2016 / cws - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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