CSU im Oberallgäu:DOSB-Präsident Alfons Hörmann erwägt, Landrat zu werden

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  • Der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes liebäugelt mit einem Wechsel in die bayerische Politik.
  • CSU-Parteifreunde seien an ihn herangetreten mit der Bitte, bei der nächsten Wahl für den Posten des Landrates im Oberallgäu zu kandidieren.
  • Seinen Posten als DOSB-Chef würde Hörmann jedoch behalten wollen.

Alfons Hörmann denkt über einen Wechsel in die Politik nach, will aber Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) bleiben. Das CSU-Mitglied liebäugelt mit einer Kandidatur für das Amt des Landrates im Landkreis Oberallgäu. Ob es zum Wechsel in die Politik kommt, entscheidet sich am 1. August. Das teilte der DOSB dem SID mit. Hörmann würde auf den bisherigen CSU-Landrat Anton Klotz folgen, der altersbedingt nicht mehr antritt.

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Seit dem 1. Januar 2018 ist der 58 Jahre alte Hörmann nicht nur Deutschlands oberster Sportfunktionär, sondern auch Vorstandsvorsitzender der Schöck AG in Baden-Baden, einem Unternehmen aus der Bauzuliefererbranche. Diesen Job würde Hörmann zum 1. Mai 2020 aufgeben, falls er für das Amt des Landrates kandidieren und bei der Kommunalwahl im März 2020 auch gewählt wird. Für das ehrenamtliche und unentgeltlich ausgeübte Amt als Präsident des DOSB stehe Hörmann aber unabhängig von der künftigen beruflichen Tätigkeit weiterhin zur Verfügung, teilte der DOSB mit. Hörmann ist seit 2013 Präsident des Dachverbandes, im vergangenen Dezember wurde er in seinem Amt bestätigt.

"In den vergangenen Wochen sind mit zunehmender Intensität Mitglieder aus dem CSU-Kreisvorstand, aber auch mehrere Mandatsträger und Bürger an mich herangetreten", hatte Hörmann zuletzt der Allgäuer Zeitung gesagt: "Das war für mich überraschend, weil ich nach dem Ausscheiden aus dem Kreistag vor sechs Jahren keinerlei aktive politische Rolle mehr inne hatte." Hörmann, der in Sulzberg im Landkreis Oberallgäu lebt, war in der Kommunalpolitik bereits als Gemeinderat, Fraktionsvorsitzender und stellvertretender Bürgermeister sowie Kreisrat aktiv.

Fraglich bleibt allerdings, ob Hörmann dann auch der Doppelbelastung weiter gerecht werden kann. Hörmann ist seit 2013 - als Nachfolger des heutigen IOC-Präsidenten Thomas Bach - DOSB-Chef und bis Dezember 2022 gewählt. Bei einem Wechsel in die Politik wird der Kandidat bis zu den Wahlen im März 2020 sehr eingespannt sein, das gilt auch für die erste Zeit im neuen Job als Landrat. Gleichzeitig stehen die Olympischen Sommerspiele in Tokio (24. Juli bis 9. August 2020) auf dem Programm.

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