Zeckenbiss:Gesundheitsministerin warnt vor FSME

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In Bayern hat es in diesem Jahr bis zum 22. Juli bereits 95 Fälle von Frühsommer-Meningoenzyphalitis, kurz FSME, gegeben. Das seien zwar 23 weniger als im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, doch seit Juni werde - wie für FSME typisch - ein starker Anstieg beobachtet, teilte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Sonntag in München mit. Angesichts der Entwicklung warb sie dafür, sich gegen die durch Zecken übertragene Krankheit impfen zu lassen. Vor allem wer sich jetzt in der warmen Jahreszeit oft in der Natur aufhalte, etwa beim Wandern oder auch im eigenen Garten, sollte dies tun.

FSME, betont die Gesundheitsministerin, sei keine Lappalie. Die Folge könnten Entzündungen von Hirnhaut, Gehirn oder Rückenmark sein. Vor allem bei älteren Menschen könne die Erkrankung schwer verlaufen. Aber auch Kinder seien gefährdet. Seit der Meldepflicht für FSME-Erkrankungen im Jahr 2001 wurden laut Mitteilung immer mehr Regionen in Bayern zum FSME-Risikogebiet erklärt. In Deutschland treffe dies auf den Freistaat zu, aber auch auf Baden-Württemberg, Südhessen, das südöstliche Thüringen und Sachsen. Aktuell seien bereits 91 von 96 bayerischen Landkreisen und kreisfreien Städten vom Robert Koch-Institut als FSME-Risikogebiete deklariert worden. Im gesamten Jahr 2018 lag die Zahl der Fälle von Frühsommer-Meningoenzyphalitis in Bayern nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit bei 224. Im Jahr davor waren es 234 Fälle gewesen.

Huml erinnerte daran, dass Zecken auch die Infektionskrankheit Lyme-Borreliose übertrügen. Bei ihr könne es auch Wochen bis Monate nach dem Stich noch unter anderem zu schmerzhaften Nervenentzündungen kommen. In diesem Jahr wurden dem Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit zufolge bisher 2209 Borreliose-Fälle gemeldet. Im Jahr 2018 waren es 2498 gewesen. Seit Juni stiegen auch hier die übermittelten Erkrankungen in Bayern stark an. Gegen die Infektionskrankheit Lyme-Borreliose schütze keine Impfung, heißt es. Sie könne aber in der Regel gut mit Antibiotika therapiert werden. Je früher die Infektion erkannt und behandelt werde, desto besser seien die Heilungschancen. Gut erkennbar sei die Lyme-Borreliose an der sogenannten Wanderröte, einer ringförmigen Rötung um die Zeckenstichstelle.

© SZ vom 29.07.2019 / KNA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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