Verkehrserziehung:Achtung, Auto!

(Foto: N/A)

Wie kann man den Nachwuchs auf die Gefahren im Straßenverkehr vorbereiten? Das hängt nicht nur vom Alter der Kinder ab.

Von Nina Himmer

Alle 18 Minuten verunglückt in Deutschland ein Kind unter 15 Jahren im Straßenverkehr. Klar, dass niemand seins in dieser Statistik wissen will. Den besten Schutz vor Unfällen bietet eine solide Verkehrserziehung. Doch wie sieht die eigentlich aus? Und vor allem: In welchem Alter sollten Kinder was können? Vieles ist dabei weniger offensichtlich, als es zwischen Ampelfarben und Zebrastreifen zunächst aussieht. Denn nicht nur das Lernen von Verkehrsregeln, sondern auch die kognitive Entwicklung eines Kindes beeinflusst, wie sicher es sich im Verkehr bewegen kann. Erst ab etwa neun Jahren können Kinder zum Beispiel Geräusche einer Richtung zuordnen. Und erst ab etwa sieben Jahren sind sie in der Lage, sich in andere hineinversetzen - was die Voraussetzung dafür ist, sich im Straßenverkehr vorausschauend zu verhalten. Wer um diese Besonderheiten weiß, kann sie bei der Verkehrserziehung berücksichtigen. Drei Experten aus unterschiedlichen Bereichen erklären hier, wie das am besten klappt: Der Pädagoge Josef Weiß, der sich für die Deutsche Verkehrswacht seit über 20 Jahren mit der Sicherheit von Kindern befasst. Die Verkehrspsychologin Susann Richter von der Technischen Universität Dresden, die zu schulischer Verkehrserziehung forscht. Und die Kinderärztin Tanja Brunnert vom Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte, dem daran gelegten ist, die Unfallzahlen zu senken. Alle drei empfehlen für Erwachsene übrigens folgende Übung: Einfach mal in die Hocke gehen - an der Ampel, auf dem Gehweg, zwischen parkenden Autos. Das ist eine einfache und eindrückliche Übung, um den Verkehr aus Kinderperspektive zu sehen.

© SZ vom 18.04.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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