Test E-Roller Jupiter:Flott, aber nervig

Lesezeit: 1 Min.

Rollt auch auf der Autobahn gut mit: Der Jupiter schafft ein Höchsttempo von fast 120 Stundenkilometer. (Foto: Marco Völklein)

Der Jupiter des deutschen Anbieters Trinity ist ein günstiger Elektroroller mit Power und Reichweite - und einigen kleineren Macken.

Von Marco Völklein

Ob Unu, Vässla oder Vespa Elettrica - wer mit einem elektrischen Motorroller unterwegs sein möchte, kann bislang vor allem auf Fahrzeuge zurückgreifen, deren Höchsttempo bauart- und zulassungsbedingt bei 45 Stundenkilometer endet. Wer schneller (und auf die Autobahn) fahren möchte, muss bislang meist tief in die Tasche greifen. BMW etwa verlangt für seinen großen Elektroroller C evolution mindestens 15 000 Euro.

Deutlich günstiger kommt der Jupiter von Trinity daher. Die Firma aus Niedersachsen baut nach eigenen Angaben seit 2014 Elektroroller, beziehungsweise lässt sie bauen: in China. Das Trinity-Spitzenmodell Jupiter steht für 5899 Euro in der Preisliste.

Elektroroller Vässla im Test
:Flink wie ein Wiesel

Kompakt, leicht und wendig - der Elektroroller Vässla ist wie gemacht für das Gewusel auf unseren Straßen. Auf dem deutschen Markt allerdings trifft der Schweden-Roller auf harte Konkurrenz.

Von Michael Neißendorfer

Was bekommt man dafür? Einen flotten, nahezu lautlosen Roller mit zwölf PS Dauerleistung, guten Beschleunigungswerten und einer Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn von knapp 120 Stundenkilometer. Die Stromladung in der Batterie allerdings schmilzt bei diesem Tempo spürbar. Wer den Roller dagegen vorwiegend auf Stadt- und Landstraßen bewegt, kommt mit der Reichweite von 120 Kilometer gut zurecht. Im Test auf dem ebenen bis leicht welligen Terrain Münchens samt Umgebung jedenfalls löste der Roller dieses Versprechen ein. Und obwohl das Fahrzeug mit 170 bis 190 Kilogramm (je nach Akku) kein Leichtgewicht ist, lässt es sich dank eines Rückwärtsgangs gut rangieren.

Abstriche muss man bei Ausstattung und Verarbeitung machen: Der Leichtkraftroller (lässt sich mit Führerscheinklasse A1 fahren) wirkt insgesamt klapprig, das Plastik billig. ABS gibt es nicht. Ins Gepäckfach unter dem Sitz passt ein Jethelm gerade mal so hinein. Der mindestens 5,76 kWh fassende Akku ist fest verbaut, lässt sich nicht entnehmen. Laden ist nur per Steckdose in der Garage möglich - oder über ein langes Kabel, das aus dem Küchenfenster baumelt. Am Ende des mehrtägigen Tests blieb der Jupiter mehrmals liegen - weil der Schlüssel, wie sich später zeigte, immer wieder minimal aus dem Zündschloss herausgerutscht war und so die Stromzufuhr unterbrochen wurde.

Das Malheur ließ sich laut Hersteller zwar rasch beheben, nervig war's trotzdem.

Hinweis der Redaktion

Ein Teil der im "Mobilen Leben" vorgestellten Produkte wurde der Redaktion von den Herstellern zu Testzwecken zur Verfügung gestellt und/oder auf Reisen präsentiert, zu denen Journalisten eingeladen wurden.

© SZ vom 23.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Motorroller Čezeta mit E-Antrieb
:Torpedo aus Tschechien

In den Fünfziger- und Sechzigerjahren machten Motorroller die Menschen mobil. Im Ostblock übernahm das ein Fahrzeug mit einer ganz eigenen Formensprache. Nun lässt ein Brite den alten Čezeta-Roller neu aufleben.

Von Marco Völklein

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: