Sicherheit:Ministerium sieht noch Lücken bei Stromversorgung von Tesla

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Ein Strommast mit Brandspuren steht auf einem Feld nahe der Tesla-Autofabrik. (Foto: Christophe Gateau/dpa)

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Potsdam (dpa/bb) - Das Brandenburger Wirtschaftsministerium sieht nach dem Anschlag auf die Stromversorgung von Tesla noch mögliche Lücken für eine sichere Versorgung des Werks in Grünheide bei Berlin. Der Vorfall werde intensiv aufgearbeitet, sagte Staatssekretär Hendrik Fischer am Mittwoch im Wirtschaftsausschuss des Brandenburger Landtags. Es habe „auf jeden Fall eine redundante Leitung gegeben“. Zentrales Problem sei seines Wissens ein ungeschützter Knotenpunkt an dem betroffenen Strommast gewesen. Man müsse einen Weg finden, diesen Knotenpunkt gesondert zu schützen, machte Fischer deutlich.

Bisher unbekannte Täter hatten am Dienstag vor einer Woche auf einem Feld Feuer an einem Strommast gelegt, der auch für die Versorgung der Tesla-Fabrik zuständig ist. Die Produktion in Grünheide bei Berlin wurde daraufhin gestoppt. Zehntausende Bewohner in der Region waren von dem Stromausfall ebenfalls betroffen. Die Polizei bezeichnete ein Bekennerschreiben der linksextremen „Vulkangruppe“ als authentisch. Der Staatssekretär nannte noch ein anderes mögliches Problem bei der Stromversorgung der Gigafactory. „Vielleicht ist es auch so, dass durch das hohe Bautempo, was man da an den Tag gelegt hat, vielleicht man es noch nicht hundertprozentig tatsächlich hinbekommen hat (...), die Redundanz da an jeder Stelle so zu sichern, wie man sie vielleicht sichern müsste“, räumte er ein. Das sei eine Aufgabe für die nächsten Wochen und Monate.

Heiko Steinmetz, Betriebsleiter bei Tesla, hatte nach dem Anschlag in der vergangenen Woche vor Pressevertretern unter anderem gesagt, man habe bei der Stromversorgung 100 Prozent Redundanz. Das heiße, dass die Stromversorgung doppelt gesichert sei. Offensichtlich seien aber beide Zuleitungen vom Brand des Strommastes betroffen gewesen, stellte er dar. Der Umweltverband Grüne Liga hatte in einer Stellungnahme im Jahr 2021 darauf hingewiesen, dass keine redundante Stromversorgung im Kontext mit der Zulassung des Tesla-Werks gegeben sei. Das Papier liegt der dpa vor. Auch aktuell sei keine Redundanz vorhanden, schätzte der Verband ein. Deshalb hätten Zulassung und Genehmigung nicht erteilt werden dürfen. So heiße es etwa im Genehmigungsverfahren, dass die Stromversorgung des Werks über zwei unabhängige Netzbereiche erfolgen wird.

© dpa-infocom, dpa:240313-99-325820/2

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