Ein Porsche kann selbst besonnene Menschen zu Hymnen veranlassen. Besonders der 911er, diese sinnliche Idealform eines Sportwagens, führt bei seinen Fans schnell zu ungebremsten Gefühlsausbrüchen. "Eine Garage ohne einen Porsche 911 ist doch ein ödes, leeres Loch," sagte der Rennfahrer Walter Röhrl. "Er fährt, auch wenn er steht", fand der Designer Otl Aicher. Der PS-Philosoph Ulf Poschardt gibt in seinem Buch "911" so richtig Gas: Er beschwört die "Kulturgeschichte einer Romanze", schwärmt hochtourig über außenliegende Nockenwellen, Luftkühlung und die "grüne Entelechie" des legendären Autos. Als Subtext schwingt mit: Wer einen Porsche 911 fährt, ist irgendwie auch ein linksliberaler Edel-Öko.
Downsizing bei Porsche:Porsche schrumpft seine Motoren
Vans mit drei Zylindern, Sportwagen mit vier Brennräumen: Die Motoren der Premiumhersteller werden immer kleiner, verlieren aber nicht an Leistung. Selbst Porsche folgt dem Downsizing-Trend.
Porsche? Umweltfreundlich? Die aktuellen 911er-Modelle verbrauchen mindestens zehn Liter Benzin auf 100 Kilometer und haben einen CO₂-Ausstoß von mehr als 220 Gramm pro Kilometer. Nein, wer tatsächlich ökologisch Porsche fahren will, muss auf zwei Räder verzichten - und auf ein Porsche-Fahrrad steigen.
Feinste technische Zutaten
Das Design des neuen Edel-Mountainbikes RX ist an die Sportwagen aus Zuffenhausen angelehnt: rot-schwarze Lackierung, rundlich gebogene Mittelstange, stromlinienförmige Silhouette, glänzende Chromteile. Das Porsche Bike RX wiegt knapp zehn Kilogramm, der Rahmen besteht komplett aus Carbon. Technisch ist alles vom Feinsten: 20-Gang-XTR-Schaltung von Shimano, zugkräftige Scheibenbremsen von Magura, 27,5-Zoll-Laufräder von Crankbrothers, Luftfedergabel von DT Swiss.
Die Zukunft von Porsche:Traditionsmarke auf der Streckbank
Porsche steht nicht nur für schnelle Autos, sondern auch für rasantes Wachstum. Die Nachfrage nach neuen Modellen wie dem Macan ist groß. Doch darunter leidet das Image, wie schon jetzt zu beobachten ist.
Der Verbrennungsmotor sitzt bei diesem Porsche nicht unter der Heckklappe, sondern auf dem Sattel. Das charakteristische heisere Röhren des Boxermotors bleibt beim Losfahren natürlich aus, es sei denn, der Fahrer geht so weit, die Motorengeräusche nachzumachen. Davon ist abzuraten, denn hämisch-neidische Kommentare bekommt man auf dem Radweg ohnehin genügend zu hören: "Wo ist denn da die Lichthupe?", "Kannst du damit nur auf der linken Spur fahren?", "Porsche-Poser!"
Eher Cayenne als Carrera
Als Porschefahrer ist man über solche Anfeindungen natürlich erhaben. Denn man kann sich nicht nur geistig, sondern auch räumlich schnell von den Lästerern absetzen. Das Gefährt beschleunigt an der Ampel ähnlich rasant wie ein Porsche Carrera, obwohl das RX-Bike eher ein Cayenne als ein Carrera sein will, ein Edel-SUV fürs Gelände.
"Urban Outlaw" Magnus Walker:Gesetzloser mit Rauschebart
In Los Angeles lebt einer der verrücktesten Porsche-Sammler der Welt. Magnus Walker nennt sich selbst "Urban Outlaw", Gesetzloser der Stadt. Und so fährt er auch.
Abseits der Straße hat man allerdings zunächst Hemmungen, mit dem Luxus-Mountainbike durch den Matsch und über Wurzeln zu brettern, aber das gibt sich. Nach einer Weile ist das Rad so dermaßen mit Schlamm verspritzt, dass der Porsche-Schriftzug auf dem Rahmen und das Porsche-Wappen an der Gabel kaum noch zu erkennen sind. Plötzlich fühlt sich das Rad nur noch halb so gut an. Das Label ist wohl das wichtigste Zubehörteil - und das mutmaßlich teuerste: der Zweirad-Porsche kostet 4800 Euro.
Hinweis der Redaktion: Ein Teil der vorgestellten Produkte wurde der Redaktion von den Herstellern zu Testzwecken zur Verfügung gestellt und/oder auf Reisen präsentiert, zu denen Journalisten eingeladen wurden.