Neuvorstellung Opel Corsa:Inspiration vom kleinen Bruder

Der Corsa ist für Opel enorm wichtig. Bei der neuen Generation setzt der Hersteller auf Technik statt Designexperimente - und auf den Knuddelfaktor. Beim Adam hat das schließlich schon funktioniert.

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Opel Corsa E

Quelle: Axel Wierdemann; Adam Opel AG

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Der Corsa ist für Opel enorm wichtig. Bei der neuen Generation setzt der Hersteller auf Technik statt Designexperimente - und auf den Knuddelfaktor. Beim Adam hat das schließlich schon funktioniert.

Besonders mutig waren sie nicht, die Opel-Designer. Man muss schon genau hinschauen, um beim neuen Corsa in der Seitenansicht Unterschiede zum seit 2006 gebauten Vorgänger auszumachen. Die Front erinnert mit dem großen Kühlergrill samt Chromspange und Opel-Logo, der nicht von ungefähr wie ein Kussmund aussehen soll, an den Adam. Auch die großen Bumerang-förmigen Scheinwerfer könnten vom erfolgreichen kleinen Bruder stammen. Das Heck dagegen sieht dem des größeren Astra zum Verwechseln ähnlich. So könnte der neue Corsa auch als eine Facelift-Version der letzten Generation durchgehen, aber wohlwollend beurteilt lässt sich bescheinigen: Opel hat dem Kleinwagen-Dauerbrenner sein sympathisches Wesen bewahrt.

Opel Corsa E

Quelle: Axel Wierdemann; Adam Opel AG

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Der Kleinwagen ist für Opel von immenser Bedeutung. Zuletzt war jeder vierte verkaufte Opel ein Corsa. Entsprechend schwer wog, als das über 32 Jahre und vier Generationen sehr erfolgreiche Modell zuletzt an Marktanteilen einbüßte. Der Hersteller will den Abwärtstrend mit neuen Technologien stoppen und setzt dabei vor allem auf moderne Motoren. Besonders viel verspricht sich Opel von einem neuen Dreizylinder-Turbobenziner. Je nach Leistungsstufe generiert das Triebwerk 90 oder 115 PS aus nur einem Liter Hubraum. Der Motor soll im Vergleich zu konventionellen Vierzylinder-Saugmotoren nicht nur Sprit sparen und deshalb Emissionen reduzieren, sondern in Sachen Kraftentfaltung und Laufkultur mindestens deren Niveau erreichen. Man darf gespannt sein, ob das gelingt, denn gerade beim Geräusch- und Vibrationsverhalten hatten Dreizylinder-Aggregate in der Vergangenheit Nachteile gegenüber Motoren mit mindestens vier Zylindern.

Der Motor des Opel Corsa E

Quelle: Axel Wierdemann; Adam Opel AG

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Neben den unterschiedlich starken Dreizylindern finden auch einige Vierzylindermotoren den Weg in den Corsa-Bug. Darunter sind Saugmotor-Benziner mit 1,2 und 1,4 Litern Hubraum sowie ein 1,4-Liter-Turbo, der 100 PS leistet und ein maximales Drehmoment von 200 Newtonmetern liefert. Wer besonders sparsam unterwegs sein möchte, greift zum 1,3-Liter-Turbodiesel. Am anderen Ende des Motoren-Spektrums befindet sich die sportliche OPC-Variante, deren Vierzylinder-Turbomotor etwa 240 PS leisten soll.

Der Navigationsbildschirm des Opel Corsa E

Quelle: Axel Wierdemann; Adam Opel AG

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Die Innenräume seiner Modelle hat Opel in der jüngsten Vergangenheit kräftig entstaubt, übersichtlicher gestaltet und an deren Bedienung gefeilt. Die Materialien im Adam oder im kürzlich gründlich überarbeiteten Insignia sind hochwertiger als zuvor, die Bediensysteme mit zentralem Touchscreen-Monitor statt Knöpfchenlandschaft in der Mittelkonsole um Längen besser zu handhaben. Von dieser Entwicklung profitiert nun auch der Corsa, der sich viel beim Adam abschaut. Wie beim kleinen Bruder dient ein Siebenzoll-Touchscreen als Kommandozentrale. Klar gegliederte, gut ablesbare Instrumente informieren über Tempo, Drehzahl, Tankinhalt und Wassertemperatur. Zwischen Drehzahlmesser und Tacho sitzt ein Multifunktionsdisplay, das Auskunft über weitere wichtige Informationen gibt. Opels "IntelliLink"-System bringt zudem das Internet ins Auto. Über verschiedene Apps kann navigiert, Webradio gehört oder anderweitig Schabernack getrieben werden.

Opel Corsa E

Quelle: Axel Wierdemann; Adam Opel AG

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Wie schon beim aufgefrischten VW Polo halten auch beim Opel Corsa immer mehr elektronische Assistenzsysteme Einzug. Bei Bedarf hilft der Rüsselsheimer dabei, den toten Winkel zu überwachen, bei drohender Gefahr eine Notbremsung einzuleiten, Verkehrszeichen zu erkennen oder die Spur zu halten. Hinzu kommt eine neue Lichttechnik: Während der Vorgänger ausschließlich mit Halogenleuchten zu haben war, kann der neue Corsa optional mit helleren Xenon-Scheinwerfern ausgerüstet werden. Hinzu kommen LED-Tagfahrlicht und ein Fernlichtassistent.

Den Komfort seines Kleinwagens will Opel mit einer automatisch lenkenden Einparkhilfe, einer Rückfahrkamera, einer Berganfahrhilfe und Heizungen für Sitze, Lenkrad und Windschutzscheibe steigern.

Opel Corsa E

Quelle: Adam Opel AG

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Beim Fahrwerk des neuen Corsa lässt Opel seinen Kunden die Wahl. Wer eine komfortablere Federung möchte, kann sich zwischen verschiedenen Raddesigns in 14 bis 16 Zoll entscheiden. Das härtere Sportfahrwerk kann mit 16- oder 17-Zoll-Felgen kombiniert werden.

Beim Pariser Automobilsalon, der vom 4. bis 19. Oktober stattfindet, feiert der Kleinwagen sein Debüt. Die Markteinführung soll am Jahresende erfolgen. Die Preise sind bislang nicht bekannt, dürften aber aufgrund der starken Konkurrenz im Kleinwagensegment kaum steigen. Aktuell kostet der Corsa mit 70 PS starkem Basisbenziner mindestens 11 980 Euro.

© SZ.de/Press-inform/Stefan Grundhoff/hart/sks/rus
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