Neue EU-Auflagen für den Klimaschutz:Strengere Umweltvorschriften für Neuwagen

Weniger ist mehr: Von 2020 an sollen Pkw laut EU-Vorgaben noch weniger Kohlendioxid ausstoßen dürfen als bis zum nächsten Etappenziel 2015 bereits beschlossen.

Die EU-Kommission hat ihre verbindlichen Klimaschutzvorgaben für Automobilhersteller bis zum Jahr 2020 definiert. Nach einem am Mittwoch in Brüssel präsentierten Vorschlag sollen Neuwagenflotten dann im Schnitt nur noch 95 Gramm klimaschädliches CO2 pro gefahrenen Kilometer ausstoßen dürfen. Derzeit werden den Angaben zufolge etwa 136 Gramm erreicht.

Die Regeln für Autoproduzenten werden in Bezug auf den CO2-Ausstoß ihrer Neuwagen immer strenger - zum Wohle des Klimas und des Geldbeutels der Autofahrer. (Foto: dpa)

Für Vans ist bis 2020 eine Zielmarke von 147 Gramm vorgesehen. Relativ gesehen seien die Auflagen für Hersteller großer und schwerer Autos genauso hart wie für Kleinwagenproduzenten, betonte Klimakommissarin Connie Hedegaard. In absoluten Zahlen - also Gramm - gerechnet, müssten Oberklassehersteller hingegen mehr leisten.

Die von Brüssel vorgegeben Ziele seien zwar "ambitioniert, aber durchaus erreichbar", betonte die Dänin. Über den Vorschlag müssen jetzt das Europäische Parlament und die EU-Mitgliedstaaten beraten.

Autofahrer sparen, Produzenten legen drauf

Nach einer Untersuchung der EU-Kommission könnte ein Autofahrer, der im Jahr 20.000 Kilometer fährt, bei einem Benzinpreis von 1,40 Euro je Liter im Jahr 500 Euro dank der strengeren Klimavorgabe sparen. Der europäische Verbraucherschutzbund Beuc schätzt, dass die Produktionskosten pro Auto durch die klimaschonende Technologie um 1000 Euro steigen.

Personenkraftwagen sind laut EU-Kommission für rund 15 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. Die Grenzwerte für die Autoabgase tragen dazu bei, dass die EU ihr Klimaschutzziel erreichen kann, den CO2-Ausstoß bis 2020 um 20 Prozent gegenüber 1990 zu senken. Bis 2050 soll die Wirtschaft fast emissionsfrei sein. EU-Klimaschutzkommissarin Connie Hedegaard erklärte, dank des Gesetzes werde das Klima geschützt, die Verbraucher könnten Benzinkosten sparen, und die Autoindustrie werde wettbewerbsfähiger.

© Süddeutsche.de/dapd/Reuters/ske - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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