Internet im Auto:SMS-Schreiben im Auto erhöht das Unfallrisiko signifikant

Studien haben gezeigt, dass beispielsweise das Schreiben einer SMS das Unfallrisikorisiko um das 23-fache erhöht. Wer also das Internet ins Auto holt, muss sicherstellen, dass die verfügbaren Anwendungen nicht schwerer zu bedienen sind als eine Freisprechanlage.

Dabei sehen sich die Ingenieure zunächst einmal mit einem Grundproblem konfrontiert. In den vielen Jahren, in denen ein Auto konzipiert, gebaut und schließlich gefahren wird, bringt die Kommunikationsbranche eine Vielzahl von Produktreihen heraus. Handys, die heute topmodern und todschick sind, will schon in zwei, drei Jahren keiner mehr haben.

"Am einfachsten wäre es", sagt Dirk Stirnberg, Experte für Internet im Auto bei der Deutschen Telekom, "einen standardisierten Anschluss für Smartphones an den Bildschirm im Auto zu entwickeln, aber das wollen die Hersteller nicht." Sie wollten eben gerne ihre Einbau-Lösung verkaufen und diese sollten bitteschön auch dem Design der Marke angepasst sein.

Im eSmart, der jüngst vorgestellt wurde, geht man dagegen einen anderen Weg. Der elektrisch betriebene Kleinwagen hat einen Steckplatz für Apples iPhone. Das aber ist weit mehr als nur ein Telefon. Das Multimedia-Handy dient als Freisprechanlage, als Navi sowie als Medienzentrale.

Und nicht nur das: Über ein App - so heißen die kleinen Programme, die auf dem Gerät laufen - lässt sich auch das Auto im Dschungel der Großstadt wiederfinden und das Handy weiß zudem, ob die Batterie des Kleinen wieder aufgeladen ist oder ob man erst noch in Ruhe einen Cappuccino trinken kann.

Apps, Miniprogramme für Handys, stehen auch im Mittelpunkt einer Lösung, mit der der Automobilausrüster Continental und die Telekom-Tochter T-Systems einen Kompromiss zwischen Festeinbau-Lösung und Smartphone schaffen wollen. Auf dem Gerät, das ins Auto eingebaut wird, läuft Googles Smartphone-Betriebssystem Android. Darin steckt auch eine Mobilfunkkarte-Karte, die allerdings nur für Daten freigeschaltet werden wird.

Verschiedene Apps sollen es ermöglichen, die vielen Stunden, die Berufstätige in ihren Autos verbringen - jeder Deutsche fährt im Durchschnitt 12.500 Kilometer pro Jahr - besser zu nutzen. So kann man sich E-Mails nicht bloß vorlesen lassen, man kann sie auch verbal beantworten - während des Diktats verreist, sozusagen. Die Antwort auf die Mail würde dann als Sounddatei an die E-Mail-Antwort angehängt.

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