Hilfe nach einem Unfall:Kommt ein Volvo geflogen

Um Rettungskräfte zu trainieren, zogen Volvo-Techniker zehn Fahrzeuge aus der aktuellen Produktion mit einem Kran etwa 30 Meter in die Höhe - und schauten, was dann passiert.

Rettungskräfte machen sich an einem der gecrashten Volvos zu schaffen. (Foto: Volvo)

Für Volvo ist es nach eigener Aussage der "extremste Crashtest aller Zeiten", für die Mitglieder einiger Feuerwehren war es zumindest eine Möglichkeit, ihre Fähigkeiten zur Rettung von Unfallopfern aus Autowracks zu trainieren. Dazu hat der schwedische Autohersteller zehn aktuelle Modelle mit einem Autokran aus einer Höhe von 30 Metern in die Tiefe stürzen lassen. Damit sollten schwerste Schäden simuliert werden, wie das Unternehmen mitteilt.

Der Kran bugsiert die Fahrzeuge in eine Höhe von 30 Metern. (Foto: Volvo)

Um ihre Fähigkeiten zur Rettung von Unfallopfern zu trainieren, üben Feuerwehren regelmäßig. Die Schulungsfahrzeuge erhalten sie dafür in der Regel von Schrottplätzen. Aber diese sind oft bis zu zwei Jahrzehnte alt - deren Steifigkeit, die Konstruktion der Sicherheitskäfige und die allgemeine Haltbarkeit unterscheiden sich mitunter deutlich von modernen Fahrzeugen, heißt es bei Volvo. Aus diesem Grund hat Volvo auf Anfrage von Rettungsdiensten nun zu der ungewöhnlichen Maßnahme gegriffen. "Normalerweise lassen wir Autos nur im Labor abstürzen, aber jetzt haben wir sie zum ersten Mal von einem Kran fallen lassen", erklärt Håkan Gustafson, leitender Ermittler der Volvo-Unfallforschung. "Wir wussten, dass wir nach diesem Test extreme Verformungen sehen würden. Damit wollten wir den Rettungsteams eine echte Herausforderung bieten."

Insgesamt zehn verschiedene Volvo-Modelle fielen mehrmals vom Kran in die Tiefe. Die Erkenntnisse aus den Unfällen und den daraus resultierenden Bergungsarbeiten werden laut Gustafson in einem umfangreichen Forschungsbericht zusammengefasst und den Rettungskräften kostenlos zur Verfügung gestellt.

© SZ vom 21.11.2020 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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