Autos mit Elektroantrieb gibt es auf dem Pariser Automobilsalon oft nur noch als Studien. Die müssen weder günstig noch alltagstauglich sein, nur gut aussehen. Ein Überblick über Elektro-Studien, von denen es manche vielleicht doch auf die Straße schaffen. Wer sich auf dem Autosalon in Paris nach elektrisch angetriebenen Autos umsieht, der muss lange suchen. Wirklich zu kaufen sind sie allenfalls als sündhaft teure Exoten oder als Micromobile mit beschränktem Einsatzzweck. Für die Autoindustrie spielen sie kaum noch eine Rolle - außer in Studien, wo weder Kosten eine Rolle spielen, noch Reichweiten oder Ladezeiten. Im Bild der Peugeot Onyx Concept.
Nissan hat in die Studie Terra Concept so ziemlich alles hineingepackt, was technisch machbar ist - und so schnell kaum ein Kunde bezahlen kann. Eine Brennstoffzelle sorgt für die Energie, die drei Elektromotoren antreibt. Zwei davon arbeiten als Radnabenmotoren an der Hinterachse.
Die Türen öffnen gegenläufig, diagonal verschobene Sitze sollen für viel Platz sorgen. Die elektrische Reichweite des 4,16 Meter kurzen Fahrzeugs, das zumindest in Teilen als Vorlage für den nächsten Qashqai dienen könnte, soll bei 500 Kilometern liegen.
Auch der Emerg-e von Nissans Luxusmarke Infiniti wird elektrisch angetrieben. Das Besondere daran: Die Batterien der silbernen Limousine werden nicht per Kabel aufgeladen, sondern kabellos per Induktionsladetechnik. Die Antriebstechnik selbst stammt weitgehend aus dem Nissan Leaf. Immerhin gibt es schon mal eine Absichtserklärung: Eine reine Studie soll der Infiniti nicht bleiben: Er soll ohne allzu große Änderungen in absehbarer Zeit auf die Straße kommen.
Neues gibt es von SsangYong. Die Koreaner wollen mit dem e-XIV Concept zeigen, dass sie es auch elektrisch können. Die Batterien an Bord können unter anderem mit Solarzellen im Dach aufgeladen werden. Angetrieben wird das Kompakt-SUV von einem Elektromotor mit Range Extender.
Spektakulär ist Peugeots Sportwagenstudie Onyx. Flach, geduckt, aggressiv - der Onyx ist bei 4,65 Metern Länge und 2,20 Metern Breite gerade mal 1,13 Meter hoch. Unter der teilweise in Kupfer gekleideten Außenhaut steckt Hybrid-Technik aus V8- und Elektromotor, die im System 680 PS liefern soll.
Reichlich mit Studien vertreten sind in Paris auch die deutschen Hersteller. Smart zum Beispiel. Der Forstars spielt das weiter, was in Detroit der For Us bereits vorgelegt hat. Wie es mit den künftigen Smart-Generationen tatsächlich weitergeht, das lässt sich an der Studie allenfalls erahnen. Und dass Gimmicks wie ein Video-Projektor in der Fronthaube zwar ein netter Gag sind, aber kaum Eingang finden werden in eine Serienproduktion, das dürfte auch den Smart-Designern klar sein.
Bei Audi nimmt die Konzeptstudie crosslane coupé zumindest in ihrer Formensprache schon einmal die kommenden Q-Modelle vorweg. Nach wie vor dominiert der Singleframe-Grill die Front, die trapezförmigen Scheinwerfer nutzen LED-Technologie mit kleinen, einzeln ansteuerbaren Leuchtdioden.
Zwei schmale Öffnungen in der Motorhaube geben den Blick frei auf die oberen Aluminiumträger des Space Frame, die Türen sind weiter nach unten gezogen und die Heckleuchten variieren das Motiv der Frontscheinwerfer. Die Q-Familie wird coupéhafter - so wie es BMW mit dem X6 und Land Rover mit dem Evoque Coupé bereits vorgemacht haben. In Serie soll der Q2 ab 2014 gehen.
Audi sieht das nur 4,21 Meter lange SUV-Coupé als "urbanes Fahrzeug" - der vom Geländewagen abgeleitete SUV wäre damit auch per Definition da angekommen, wo die meisten Vertreter dieser Zunft ohnehin überwiegend unterwegs sind: in der Stadt. Der Plug-in-Hybrid des crosslane basiert auf einem eigens entwickelten 1,5-Liter Dreizylinder-TFSI (130 PS) und zwei E-Maschinen.
Der Kraftstoffverbrauch des inklusive Lithium-Ionen-Batterie gerade mal 1,4 Tonnen schweren Concept Cars laut Audi: 1,1 Liter pro 100 km, was einem CO2-Ausstoß von lediglich 26 Gramm entsprechen würde. Die Systemleistung des crosslane coupé liegt bei 177 PS und er spurtet mit seinem einstufigen Getriebe binnen 8,6 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 182 km/h. Mit 17,4 kWh reicht die Batterie für eine rein elektrische Reichweite von 86 Kilometern mit einer Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h.