Diesel-Skandal:Porsche setzt Verkauf von Cayenne-Diesel in USA aus

Ein Cayenne-Geländewagen steht in der Garage eines Porsche-Händlers im US-Bundesstaat New York. (Foto: dpa)
  • Porsche stoppt den Verkauf von Cayenne-Geländewagen in Nordamerika - und betont die Freiwilligkeit der Maßnahme.
  • Die Entscheidung folgt kurz nach dem Eingeständnis von Volkswagen, dass es auch bei Benzinern falsche Abgaswerte gegeben habe.
  • Die USA sind der wichtigste Markt für Porsche: Jeder vierte Sportwagen wird dort verkauft.

Porsche stoppt "freiwillig" Verkauf von Cayenne-Modellen

Porsche setzt als Konsequenz aus Vorwürfen der US-Umweltbehörde EPA den Verkauf von Dieselmodellen des Geländewagens Cayenne in Nordamerika aus. Diese Maßnahme geschehe freiwillig und betreffe die Wagen der Modelljahre 2014 bis 2016, betonte die Luxustochter des Volkswagen-Konzerns. Die USA sind der wichtigste Markt der Welt für Porsche; etwa ein Viertel aller neuen Sportwagen werden dorthin verkauft ( mehr in dieser SZ-Analyse).

Die EPA hatte der Porsche-Mutter VW am Montag vorgeworfen, auch bei 3-Liter-Motoren der Modelljahre 2014 bis 2016 getrickst zu haben. Betroffen seien unter anderem der Porsche Cayenne und Luxuslimousinen der Tochter Audi wie der A8.

Volkswagen hatte im September zugegeben, weltweit elf Millionen Diesel-Fahrzeuge mit einer Software ausgestattet zu haben, mit der Abgaswerte bei Tests manipuliert werden können. Betroffen seien 1,2-, 1,6- und 2-Liter-Motoren, hieß es damals. Durch die nötige Umrüstung der Wagen kommen auf den Konzern Milliardenkosten zu.

VW-Abgas-Skandal
:"Für uns sind das gängige Software-Bestandteile"

Besonders bei Audi herrscht Entsetzen über die Vorwürfe aus den USA. Der 3-Liter V6-Diesel sei sauber. Irren sich die Behörden diesmal?

Von Joachim Becker, Max Hägler und Klaus Ott

VW-Konzern ist sich keiner Schuld bewusst

Volkswagen und seine Töchter Audi und Porsche wiesen auch die neuen Vorwürfe zurück und sicherten der Umweltbehörde volle Kooperationsbereitschaft zu. Allerdings teilte Volkswagen am Dienstag mit, dass bei etwa 800.000 Autos des Konzerns die tatsächlichen CO2-Werte höher liegen als angegeben.

Betroffen ist auch ein Benzinmotor sowie Fahrzeuge mit BlueMotion-Technologie, die als besonders verbrauchs- und emissionsarm beworben werden. Die wirtschaftlichen Risiken aus diesem neuen Problem werden laut VW auf etwa zwei Milliarden Euro geschätzt.

© SZ.de/AFP/Reuters/mati - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Ihr Forum
:Abgas-Affäre: Ist Ihr Vertrauen in den VW-Konzern erschüttert?

Die Affäre um manipulierte Abgaswerte weitet sich aus. Nun sollen neben größeren Dieselautos wie der VW Touareg, Porsche Cayenne sowie diverse Audi-Modelle auch Benziner betroffen sein.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: