Bike-Trends:Was Fahrräder jetzt alles können

Auf der Messe Eurobike zeigen Start-ups neue Ideen - vom maßgeschneiderten Holzrad bis zum Navigationsgerät im Lenker.

Von Felix Reek

Quirubike

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(Foto: Quirubike)

Fahrräder mit Elektroantrieb sind auch in diesem Jahr wieder der große Trend der Eurobike am Bodensee (8. bis 10. Juli), der größten Fahrradmesse Europas. Abseits der großen Hersteller stellen aber viele kleine Start-ups Erfindungen für Radler vor, die das Radeln erheblich erleichtern können. Wir zeigen Ihnen eine Auswahl der besten Ideen - vom Zeltanhänger bis zum Navigationsgerät im Lenker. Fahrräder bestimmten schon von Kleinauf das Leben Jairo Cuicapuzas. Die Idee, ein Fahrrad aus Holz zu bauen, hatte der Heidelberger dann in der 12. Klasse der Waldorfschule. Dort entwickelte er in einem Projekt sein erstes Design: das De La Hoja, den Prototypen des heutigen Quirubikes. Vater Ernesto Cuicapuza, der selbst seit Jahren klassische Rennräder restauriert, war so begeistert, dass die beiden 2016 zusammen eine eigene Firma gründeten.

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(Foto: Quirubike)

Während es mittlerweile noch andere Hersteller gibt, die Fahrräder aus Holz oder Bambus fertigen, ist das Besondere am Quirubike sein Rahmen aus Holzfurnieren. Dieser Werkstoff ermöglichen die ungewöhnliche Rahmenform und das geringe Gewicht von nur elf Kilogramm. Jedes Rad wird nach Kundenwünschen gefertigt und ist speziell auf seinen Besitzer abgestimmt. Dieser kann zwischen drei Grundrahmen (Trekkingbike, Rennrad mit Felgen- oder Scheibenbremsen, für jeweils 4500 Euro) wählen und dann die einzelnen Komponenten selbst aussuchen. Auch eigene Ideen können eingebracht werden. Ein Fahrrad für Individualisten.

B-Turtle

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(Foto: Gentle)

Mobilität in jedem Lebensbereich, das ist das, wofür das Fahrrad zunehmend steht. Doch wer seinen Wochenendausflug oder den Urlaub mit dem Bike verbringen will, musste bisher auf Hotels oder Ferienwohnungen ausweichen - oder das Rad an das Heck eines Wohnwagens schnallen. Das B-Turtle schafft nun Abhilfe. Es ist ein Anhänger, der sich innerhalb weniger Minuten zu einem Zelt ausklappen lässt, in dem zwei Personen übernachten können.

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(Foto: Gentle)

Im sogenannten "Turtle-Modus" ist das B-Turtle als normaler Lastenanhänger nutzbar. Die Matratze liegt oben auf, der Stauraum darunter kann zum Bespiel mit Gepäck gefüllt werden. Im "Camping-Modus" entfaltet sich das Zelt mit einer Liegefläche von 130x210 Zentimeter und einem Vorraum in Stehhöhe. Der 30 Kilogramm schwere Anhänger ist mit 79 Zentimeterm schmal genug für den Radweg. Preis: etwa 3000 Euro.

Citkar Loadster

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(Foto: Citkar)

Überfüllte Straßen in Innenstädten inspirierten Bürokaufmann Jonas Kremer vor fünf Jahren zum Citkar Loadster. Der Transporter ist eine Mischung aus Fahrrad und Elektroauto. Tritt der Fahrer in die Pedale, setzt der E-Motor ein und unterstützt die Muskelkraft bis zu 25 km/h. Die Reichweite soll bei bis zu 200 Kilometer liegen. Das schaffen im Realbetrieb nicht einmal viele Elektroautos. Und die lassen sich danach nicht mit reiner Muskelkraft weiter fortbewegen. Es sei denn, man schiebt.

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(Foto: Citkar)

Der Bürokaufmann ließ sich bei seinem ungewöhnlichen Transporter von dem Kettcar seiner Kindheit inspirieren - daher der Name "Citkar". Da es sich bei dem etwa 7200 Euro teuren Loadster rein rechtlich um ein Pedelec handelt, braucht er kein Kennzeichen, ist steuerfrei und darf auf dem Radweg fahren. Die Zuladung der 422 Liter großen Box beträgt bis zu 300 Kilogramm. Spätestens dann dürfte es aber beschwerlich werden, das Citkar per Pedale anzutreiben. Aus diesem Grund ist für nächstes Jahr eine E-Bike-Version geplant, die bis zu 45 km/h schnell ist. Dafür benötigt der Fahrer dann aber ein Kennzeichen und einen Mofaführerschein.

Trenux

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(Foto: Trenux)

Viele Radler wollen sich nicht gleich ein neues Fahrzeug zulegen, sondern lieber ihre Besorgungen mit ihrem alten Rad erledigen. Doch spätestens bei einem größeren Einkauf wird das zum Problem. Wie zum Beispiel eine Getränkekiste transportieren? Ständig einen Anhänger mitzunehmen, ist viel zu sperrig und unpraktisch.

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(Foto: Trenux)

Die Lösung dafür entwickelten die Studenten Finn Süberkrüb und Markus Rothkötter. Ihr Trenux ist ein Anhänger mit den Maßen 62x42 cm, so dass genau zwei Kisten Bier hinein passen. Er lässt sich zusammenklappen und über dem Hinterrad befestigen, so dass er bei der Fahrt nicht weiter stört. Im Moment ist der Trelux noch ein Prototyp. Im Herbst soll die Crowdfunding-Kampagne der beiden 22-Jährigen starten.

Velco Wink Bar

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(Foto: Velco)

In den vergangenen Jahren haben sich Autos immer mehr zu volldigitalen und vernetzten Fahrzeugen entwickelt. Auf der Eurobike in Friedrichshafen zeichnet sich ab, dass dieser Trend auch bei Fahrrädern immer wichtiger wird. Das französische Start-up Velco zeigt, wie das aussehen könnte. Der Wink Bar ist ein Lenker, der sich mit dem Smartphone verbindet.

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(Foto: Velco)

Er erfüllt dabei mehrere Funktionen. Ein integriertes GPS-Modul hilft, das Fahrrad im Falle eines Diebstahls zu lokalisieren. Nachts dienen die zwei integrierten Lampen als Scheinwerfer. Erreicht den Radler während der Fahrt ein Anruf, blinken die Lampen auf. Der Clou ist aber: Die Scheinwerfer dienen auch als Signalgeber für die Navigations-App auf dem Smartphone. Muss der Radfahrer links abbiegen, blinkt die Lampe auf dieser Seite - und andersrum. Kosten soll der Wink Bar etwa 150 Euro.

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