Autonomes Fahren:Großbritannien testet von 2019 an Roboterautos ohne Fahrer

Lesezeit: 1 Min.

  • Großbritannien erlaubt als erstes Land den Einsatz von Roboterautos, die nicht mehr von einem Menschen beaufsichtigt werden müssen.
  • Bereits 2019 sollen selbstfahrende Autos getestet werden, von 2021 an soll deren Betrieb ohne Einschränkungen möglich sein.

So weit ist noch kein Land beim autonomen Fahren vorgeprescht: Bereits 2019 soll es in Großbritannien möglich sein, selbstfahrende Autos auf öffentlichen Straßen zu testen, ohne dass ein Mensch die Technik beaufsichtigen muss. Das teilte das britische Finanzministerium britischen Medien mit. Von 2021 an sollen sich diese Fahrzeuge dann völlig frei über britische Straßen bewegen dürfen. Dies wäre das erste Mal, dass autonomes Fahren der Stufe 5, bei dem kein Fahrer mehr erforderlich ist, in einem Land ohne Einschränkungen möglich wäre.

Am Mittwoch will Finanzminister Philip Hammond die neuen Vorgaben zum autonomen Fahren in seiner Rede zum Staatshaushalt vorstellen. Die Regierung will demnach auch Elektroautos fördern und 400 Millionen Pfund (448 Millionen Euro) in den Bau von Ladestationen investieren. Auch der Kauf von E-Autos soll bezuschusst werden.

Mit Blick auf neue Technologien will Hammond nach Angaben seines Ministeriums zudem 75 Millionen Pfund für Unternehmen bereitstellen, die an künstlicher Intelligenz arbeiten. Mit 160 Millionen Pfund soll das ultraschnelle Mobilfunknetz 5G gefördert werden, das eine entscheidende Voraussetzung ist, um selbstfahrende Autos miteinander vernetzen zu können.

In Großbritannien forschen einige Unternehmensausgründungen aus den Universitäten am autonomen Fahren, beispielsweise Oxbotica. Der inzwischen zum indischen Tata-Konzern gehörende Traditionshersteller Jaguar Land Rover Ltd. führt ebenfalls erste Fahrversuche durch.

Auch für die deutschen Fahrzeugbauer sind selbstfahrende Autos ein großes Zukunftsthema. Allerdings erlauben die Gesetze hierzulande noch keine komplett fahrerlosen Autos. Das Straßenverkehrsgesetz wurde am 30. März dahingehend geändert, dass sich der Fahrzeugführer zwar "vom Verkehrsgeschehen und der Fahrzeugführung abwenden" darf. Er muss aber so wahrnehmungsbereit sein, dass er die Steuerung wieder übernehmen kann, wenn er vom System dazu aufgefordert wird. Auch in jenen Regionen der USA, in denen intensiv selbstfahrende Autos getestet werden, müssen derzeit noch Menschen die Oberaufsicht über diese behalten.

© SZ.de/AFP/AP/harl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Autonomes Fahren
:Im Roboterbus zur Therme

In Bayerns Provinz ist der erste selbstfahrende Bus auf deutschen Straßen unterwegs. Ausgerechnet die Bahn setzt ihn ein. Es ist der Auftakt ihres Kampfes gegen digitale Konkurrenten wie Uber.

Von Markus Balser

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: