Dynamisch wirkt Ecobot III im Film nur dank der Schnitt-Technik. Das Video, das Roboterforscher der Universität Bristol ins Netz gestellt haben, überspannt mehrere Tage in zweieinhalb Minuten.
Ecobot III fährt in seinem Käfig herum, zapft Wasser, holt sich Nahrung und verdaut. Denn das ist das Besondere an dem Roboter, den die Briten im August auf einer Tagung für künstliche Intelligenz vorstellen wollen: Er besitzt einen künstlichen Verdauungstrakt und ernährt sich von Biomasse.
Bakterien in 48 kleinen Reaktoren gewinnen aus der dünnflüssigen Nahrung Wasserstoff, der in einer Brennstoffzelle Strom liefert: Energie für die Verdauung des Roboters und seine Fortbewegung.
Da er jeweils nur ein Prozent der Biomasse nutzt, wälzt er den Brei immer wieder um. Er ist sehr langsam, kann aber sieben Tage lang autonom agieren. Die Forscher haben ihn Bread-Bot genannt; das englische Wort für Brot ist eine Abkürzung für Bio-Regulation, Energie-Autonomie und Verdauung (Digestion).
Trotz des Namens ist die Konstruktion aber ein Durchfall-Bot, räumt Laborleiter Chris Melhuish im New Scientist ein. Der Kunstdarm scheidet alle 24 Stunden unverdauliche Reste aus, die keine wohldefinierte Formen haben. Gelegentlich gibt es auch Unfälle: Im Video schimmert am Schluss ein Pfützchen am Boden.