Archäologie im Internet:Scharfer Blick auf die Qumran-Rollen

Fast 2000 Jahre konnte niemand die Qumran-Rollen betrachten - sie lagen verborgen in Höhlen am Toten Meer. Jetzt kann sich jeder einen großen Teil der ältesten bekannten Fragmente der Bibel im Internet anschauen - in bester Bildqualität.

Lange Zeit standen die Qumran-Rollen, die berühmten Schriftrollen vom Toten Meer, nur einigen wenigen Experten zur Verfügung. Jetzt kann sich jeder Interessierte etliche der ältesten Fragmente der Bibel - darunter Teile der "Zehn Gebote" - im Internet anschauen.

Wie die israelische Altertumsbehörde mitteilte, sind etwa 1000 der Fragmente mit einer Spezialkamera aufgenommen worden. Auf den Seiten einer "digitalen Bibliothek" im Internet stehen die Scans nun zur Verfügung.

Das gemeinsame Projekt der Altertumsbehörde und des Internetkonzerns Google war schon im vergangenen Jahr initiiert worden. Es seien nun aber mehr Fragmente in einer sehr viel besseren Qualität zu sehen, sagte die Sprecherin der Altertumsbehörde, Yoli Shwartz.

Auf der Website sind Bilder der hebräischen Texte mit englischer Übersetzung sowie Erklärungsvideos und Hintergrundinformationen zu finden.

Ein jugendlicher Beduinen-Hirte hatte 1947 in einer Höhle nahe der Ruinen-Stätte Qumran am Toten Meer durch Zufall die ersten antiken Manuskripte in einem Tonkrug gefunden. Die Suche ging weiter, und bis 1956 kamen aus insgesamt elf Höhlen 30.000 Fragmente von 900 Schriftrollen ans Licht. Die älteste stammt aus dem 3. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung und die jüngste vom Ende des 1. Jahrhunderts.

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