Auf dem deutschen Arbeitsmarkt gibt es Angaben der Bundesregierung zufolge immer weniger Vollzeitstellen. In einer Antwort auf eine Anfrage der Linkspartei heißt es, dass zwischen Juni 1999 und Juni 2008 die Zahl der Vollzeitbeschäftigten um 1,4 Millionen (sechs Prozent) auf 22,4 Millionen Menschen zurückgegangen sei.
Dies berichtet die Frankfurter Rundschau unter Berufung auf die Antwort der Bundesregierung. Zugleich wuchs demnach die Zahl der Teilzeitbeschäftigten um 1,3 Millionen (36 Prozent) auf fünf Millionen. Auf dem Vormarsch sind auch Minijobs, deren Zahl innerhalb von sechs Jahren um 29 Prozent auf über sieben Millionen stieg.
Immer mehr Arbeitnehmer kommen angesichts der Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt mit einer Stelle nicht mehr über die Runden. Angaben der Bundesregierung zufolge verdoppelte sich die Zahl der Menschen mit zwei Jobs zwischen 2002 und 2007 auf 1,8 Millionen.
Ausstieg aus Hartz IV schwierig
Neuere Daten liegen nicht vor. "Hartz IV und Leiharbeit haben zu einem Erdrutsch bei den regulären Arbeitsplätzen geführt", sagte die Arbeitsmarktexpertin der Linkspartei, Sabine Zimmermann, der Frankfurter Rundschau.
Eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung hatte ergeben, dass der Ausstieg aus Hartz IV schwierig ist. Gleichwohl sei die vor fünf Jahren gestartete Hartz-IV-Reform besser als ihr Ruf: Sie habe zu mehr Beschäftigung geführt und der "Verfestigung" der Arbeitslosigkeit entgegengewirkt.
Von denen, die den Ausstieg schaffen, finden etwa 50 Prozent einen neuen Job, häufig aber unter Qualifikationsniveau. Rund 1,3 Millionen Menschen verdienen so wenig, dass sie weiter zusätzliche Hartz-IV-Leistungen erhalten.
Die Arbeitsmarktreform, mit der Arbeitslosen- und Sozialhilfe zusammengelegt wurden, war am 1. Januar 2005 in Kraft getreten. Mit der Reform wurde die Zumutbarkeitsschwelle für eine neue Arbeit deutlich gesenkt.