Die Fusionsgespräche zwischen der Telekom-Tochter T-Mobile US und dem Rivalen Sprint sind gescheitert. Die Unternehmen erklärten ihre Bemühungen in einer gemeinsamen Mitteilung für beendet. Ein Zusammenschluss hätte zwar durchaus seinen Reiz, man habe sich aber nicht auf die Bedingungen dafür einigen können, heißt es in dem Statement.
Ein Zusammenschluss hätte gewaltige Dimensionen gehabt: T-Mobile ist der drittgrößte US-Mobilfunker und war an der Börse zuletzt fast 50 Milliarden Dollar wert. Sprint ist die Nummer Vier im Markt und bringt es auf einen Börsenwert von mehr als 26 Milliarden Dollar.
Medienberichten zufolge waren die Verhandlungen zuletzt ins Stocken geraten. Ein Grund soll gewesen sein, dass sich die japanische Sprint-Mutter Softbank bei den Eigentümerverhältnissen der fusionierten Gesellschaft nicht mit der Rolle des Junior-Partners abfinden wollte. Die Unternehmen machten zum Scheitern der Verhandlungen zunächst keine näheren Angaben.
Erster Fusionsversuch schon 2014
Sprint und T-Mobile hatten bereits 2014 einen Fusionsversuch unternommen, der an Einwänden der US-Kartellbehörden gescheitert war. Damals hatte Sprint die Kontrollmehrheit und damit das Sagen bei der fusionierten Gesellschaft haben sollen. Seitdem haben sich die Kräfteverhältnisse jedoch stark verschoben: T-Mobile wuchs deutlich stärker und hat Sprint nach Marktanteil und Börsenwert überholt.
Im Bonner Telekom-Konzern hat sich die US-Tochter in den vergangenen Jahren von einem teuren Sorgenkind, in dessen Expansion viel Geld gesteckt wurde, zu einem wichtigen Umsatztreiber entwickelt. Trotzdem sind die US-Telekom-Platzhirsche Verizon und AT&T deutlich größer. Deshalb wäre ein Zusammengehen mit dem ins Hintertreffen geratenen Wettbewerber Sprint für T-Mobile durchaus attraktiv.