TV-Interview von Präsident Sarkozy:Frankreich senkt Wachstumsaussichten für 2012

Nicolas Sarkozy schwört die Franzosen auf eine rigide Sparpolitik ein: Sechs bis acht Milliarden müssten zusätzlich gespart werden. Zugleich revidiert die Regierung ihre Prognose für das kommende Jahr: Nur noch um ein Prozent werde die Wirtschaft wachsen.

Frankreich hat erneut seine Wachstumsaussichten für das kommende Jahr revidiert und erwartet nun lediglich eine Steigerung des Bruttoinlandsprodukts um ein Prozent.

Angesichts der sich verschlechternden wirtschaftlichen Situation weltweit hatte Paris seine Voraussage bereits im Sommer abgemildert. Vor kurzem hatte auch die Ratingagentur Moody's mit der Aberkennung der Bestnote AAA gedroht, sollte Frankreich seine Wirtschaftsreformen nicht zügig genug umsetzen.

In einem Fernsehinterview sagte Präsident Nicolas Sarkozy Donnerstagnacht, dass man zwar in diesem Jahr die anvisierten 1,75 Prozent Wachstum erreichen werde. Allerdings müsste das Planziel für 2012 auf ein Prozent gesenkt werden.

Mit seinen Äußerungen will der Präsident die Franzosen auf den geplanten Sparkurs der Regierung einschwören: Zwischen sechs und acht Milliarden sollen im nächsten Jahr zusätzlich eingespart werden.

In dem von den Sendern TF1 und France 2 ausgestrahlten Interview versprach Sarkozy, dass er nicht von seinem Plan abweichen werde, bis 2016 einen ausgeglichenen Haushalt vorzulegen. Angesichts der Präsidentschaftswahlen im kommenden Jahr will Sarkozy mit der Sparpolitik seine Glaubwürdigkeit unter Beweis stellen - trotz der Tatsache, dass das Land seit drei Jahrzehnten keinen ausgeglichenen Haushalt mehr hatte.

2010 hatte das Defizit mehr als sieben Prozent betragen, bereits 2013 plant der Präsident, die im europäischen Stabilitätspakt vorgeschriebene Deizitgrenze von drei Prozent wieder einzuhalten.

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