Raumfahrt:Elon Musk sucht eine Million Mars-Siedler

  • Tesla-Gründer Elon Musk hat seine Pläne zur Besiedlung des Mars konkretisiert.
  • Sein Unternehmen SpaceX wolle die Kosten für die Reise zum Planeten erheblich senken.
  • Schon von 2025 an sollen die ersten Passagiere den vollmundigen Versprechen zufolge auf den Planeten reisen.

Elon Musk, der Gründer des E-Auto-Herstellers Tesla, ist ein Mann der großen Worte. Und ein Mann, bei dem alles sehr schnell gehen muss. Die Produktion von E-Autos reicht ihm nicht aus. Mit seinem Unternehmen SpaceX verfolgt er ein viel größeres Ziel: die Besiedlung des Mars. Bei einem internationalen Astronauten-Kongress im mexikanischen Guadalajara konkretisierte Musk nun seine Pläne dafür.

"Die Menschheit sollte eine multiplanetare Spezies werden", sagte er. Wie das funktionieren soll? Zunächst müssten die Kosten für eine Reise zum Mars gesenkt werden, die derzeit noch bei rund zehn Milliarden US-Dollar pro Passagier liegen würden, sagte Musk. Dazu will SpaceX sehr große Raumschiffe bauen, die mindestens 100 Menschen und große Mengen Material transportieren können. Zudem sollen die Raumschiffe wiederverwendbar sein und im Orbit beladen und betankt werden können.

Schon 2025 sollen nach dem Willen von Musk die ersten Menschen zum Roten Planeten reisen, zuvor will SpaceX ein unbemanntes Raumschiff zum Mars schicken. Zum Vergleich: Die Nasa will frühestens in den 2030er-Jahren eine bemannte Mars-Mission starten.

Die hohen Kosten pro Passagier sind für den Milliardär Musk offenbar das kleinste Problem seiner ambitionierten Pläne: Er hält es für möglich, die Kosten auf rund 140 000 Dollar pro Person zu drücken. Wenn ausreichend viele Menschen ein entsprechendes Ticket buchen und auf den Nachbarplaneten der Erde auswandern wollen. Der Mars biete sich zur Kolonisierung an, weil es dort Sonnenlicht und eine Atmosphäre gebe. Die Länge eines Tages sei dort vergleichbar mit der Erde und es sei möglich, Pflanzen zu züchten.

Rund eine Million Menschen könnten in der absehbaren Zukunft auf dem Mars leben. "Das wird ein großartiges Abenteuer", sagte Musk. "Das Leben ist mehr, als nur jeden Tag Probleme zu lösen. Man sollte jeden Tag aufwachen und inspiriert sein, Neues zu wagen."

Für die Reise zum Mars entwickelt SpaceX das Triebwerk Raptor. Vor wenigen Tagen wurde es erstmals in Betrieb genommen. Es soll drei Meganewton Schub bringen - mehr als dreimal so viel wie das Triebwerk der aktuellen SpaceX-Rakete Falcon 9. Raptor wird mit flüssigem Methan betrieben, das auch auf dem Mars gewonnen werden könnte.

Doch bei aller Euphorie, die Musk versprüht, darf eines nicht außer Acht gelassen werden: Das Raketenprogramm ist noch weit davon entfernt, den Mars zu erreichen und hat schon jetzt eine Reihe von Pannen hinter sich. Anfang September war eine Rakete des Unternehmens bei Tests für den Start auf dem US-Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida explodiert. Dabei wurde auch ein teurer Satellit vom Typ Amos-6 zerstört. Bereits im vergangenen Jahr hatte SpaceX eine Rakete verloren, die Nachschub zur Internationalen Raumstation (ISS) bringen sollte. Und auch bei den E-Autos gab es zuletzt ernste Probleme. Anfang Juli kam heraus, dass ein Amerikaner mit seinem vermeintlich selbstfahrenden Tesla-Auto tödlich verunglückte.

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