Privatisierung:Kronjuwel für die Börse

Das saudi-arabische Königshaus will die Ölgesellschaft Aramco privatisieren. Beobachter werten das als Indiz dafür, dass sich das Land auf dauerhaft niedrige Ölpreise einstellt.

Von Paul-Anton Krüger

Es ist eine auf den ersten Blick absurd anmutende Idee, die dennoch seit Jahren immer mal wieder durch den Raum geistert: Saudi-Arabien könnte zumindest Teile der staatlichen Ölgesellschaft Saudi-Arabian Oil Co., besser bekannt als Aramco, privatisieren. Aramco und der saudi-arabische Staat, das war lange eins, lebt das Königreich doch äußerst auskömmlich von den Öleinnahmen. Doch nun hat sich der stellvertretende Kronprinz Mohammed bin Salman in einem Interview mit dem Economist "enthusiastisch über einen solchen Schritt" gezeigt, das Kronjuwel der saudi-arabischen Wirtschaft an die Börse zu bringen. Diese Möglichkeit werde geprüft, sagte der Prinz, der nicht nur Verteidigungsminister ist, sondern auch dem einflussreichen Rat für wirtschaftliche Angelegenheiten und Entwicklung vorsitzt, einer Art Wirtschaftskabinett mit breitem politischen Mandat, das auch die wichtige Ölindustrie umfasst.

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