Es war die höchste Geldstrafe, die die US-Aufsichtsbehörde Federal Trade Commission (FTC) gegen Google verhängt hatte: Im A ugust 2012 musste der Konzern umgerechnet 18,2 Millionen Euro wegen Datenschutz-Vergehen hinblättern. Nun ermittelt die FTC erneut. Es geht um das Anzeigengeschäft.
2007 hatte Google die Werbefirma DoubleClick aufgekauft, seitdem gilt der Suchmaschinen-Primus als führend auf dem 15 Milliarden Dollar schweren Online-Anzeigenmarkt. Dem Marktforschungsinstitut Emarketer zufolge hielt Google 2012 Anteile in Höhe von 15 Prozent. Bereits nach der Übernahme hatte die FTC Ermittlungen für den Fall angekündigt, dass der Verdacht aufkomme, Google missbrauche seine neu gewonnene Macht.
Dies hat sich nun nach Meinung der Ermittler offenbar bestätigt: Wie der Wirtschaftsdienst Bloomberg und die Financial Times berichten, werfen sie Google vor, seine Position im amerikanischen Anzeigenmarkt ausgenutzt zu haben. Der Konzern habe Unternehmen dazu gebracht, weitere Dienste von Google in Anspruch zu nehmen. Konkurrenten wie Yahoo würden so benachteiligt.
Noch im Januar hatte Google versprochen, Werbekunden mehr Freiraum zu geben. Damals hatte die FTC eine Untersuchung des Suchmaschinen-Geschäfts des Konzerns ohne Sanktionen eingestellt. Sie fand keinen Beleg für Vorwürfe, Google habe bei den Suchergebnissen Wettbewerber zugunsten eigener Dienste benachteiligt. Die EU-Kommission nahm eine härtere Position ein und drängte Google unter anderem zur besseren Kennzeichnung eigener Angebote.