Lufthansa:Tarifstreit geht in die Verlängerung

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In wenigen Stunden endet die Frist - und es sieht nicht danach aus, als könnten Lufthansa und die Piloten ihren Tarifstreit beilegen. Streiks sind dennoch nicht geplant.

Um Mitternacht läuft die Frist ab - bis dahin sollten die Lufthansa und ihre Piloten den Tarifstreit eigentlich beilegen. Doch derzeit sieht es nicht danach aus, dass sich die Kontrahenten einigen können. Bislang konnte der Konflikt nicht beigelegt werden, gab die Pilotenvereinigung Cockpit bekannt. In der laufenden Woche sollen nun neue Treffen zwischen den Streithähnen stattfinden.

Dennoch sollen die die Flugzeuge der Kranich-Airline erst einmal weiterfliegen.

Die Lufthansa und Cockpit wiesen auf die laufenden Verhandlungen hin. "Solange die Gespräche konstruktiv verlaufen, gibt es keinen Grund zu streiken", sagte ein Cockpit-Sprecher.

Zu den Inhalten der Gespräche äußerten sich beide Seiten nicht. Allerdings werde die Gewerkschaft noch vor dem Ablauf der Frist über den Stand der Verhandlungen und das weitere Vorgehen der Piloten informieren.

Dennoch bliebe der Arbeitskampf eine mögliche Option. Ein Streik sei "jederzeit möglich", warnte der Sprecher der Pilotenvereinigung, und zwar "innerhalb weniger Stunden."

Bessere Arbeitsbedingungen gefordert

Die rund 4500 Piloten wollen mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen im engeren Konzernbereich von Europas größter Fluggesellschaft durchsetzen. Für eine klare Absicherung ihrer Arbeitsplätze gegen Billigkonkurrenz auch aus dem eigenen Unternehmen hatten die Piloten ihre Bereitschaft zu einer Nullrunde zu erkennen gegeben.

Vor zwei Wochen hatte Cockpit einen ursprünglich auf vier Tage angesetzten Streik nach einer Auseinandersetzung vor Gericht bereits nach einem Tag abgebrochen. Lufthansa hatte versucht, die Arbeitsniederlegungen mit einer einstweiligen Verfügung unterbinden zu lassen, weil sie den Streik für rechtswidrig hielt. Konzern und Piloten einigten sich vor dem Arbeitsgericht Frankfurt in einem Vergleich darauf, die Tarifgespräche vorläufig wiederaufzunehmen.

Der Vereinigung Cockpit geht es darum, dass beim Mutterkonzern Lufthansa in Deutschland keine Pilotenjobs verloren gehen. Die Gewerkschaft sieht die Gefahr, dass die Lufthansa zunehmend Verbindungen von ausländischen Tochtergesellschaften bedienen lässt, deren Piloten weniger verdienen.

© sueddeutsche.de/dpa/AFP/tob - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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